Thema:
Re:Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein flat
Autor: deros
Datum:11.03.19 12:17
Antwort auf:Re:Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein von thestraightedge

>Ich glaube, ich finde diesen isolierten Fall auch gar nicht so schlimm. Aber: daraus wird ja einfach auch ein Anspruchsdenken der heutigen Konsumgesellschaft klar. Auch hier wird sich ja darüber aufgeregt, dass Amazon nicht direkt die Differenz überweist. Und da muss man sich schon fragen, wie auch im Thread getan: wie sollen Händler den Rabattwahn und Geiz-ist-Geil-Konsum, den sie wohlgemerkt selbst verursacht haben, noch irgendwie vernünftig abbilden? Wie lange nach so einem Angebot darf der Kunde instant Gutschriften erwarten? Und wenn Amazon das noch hinbekommt: wie sollen die Händler im Ort, die wir ja immer alle gegen den bösen Multi verteidigen wollen, mit sowas umgehen?

Wenn ein Händler innerhalb einer Woche den Preis eines Produkts um 600€ senkt, ist es aber auch törricht, dem Kunden ein unverschämtes Anspruchsdenken zu unterstellen. Da darf man dann genauso die Preispolitik des Händlers infrage stellen, der in diesem Fall den Unmut des Kunden ja geradezu heraufbeschwört.

Amazon und Online-Handel haben damit ehrlich gesagt auch wenig zu tun. Hätte jemand vor 15 oder 20 Jahren einen neuen Fernseher im stationären Markt gekauft und daraufhin eine Woche später gesehen, dass der TV plötzlich für 1000DM weniger angeboten wird, wäre der Frust genauso groß gewesen. Inklusive Beschwerde im Markt und Nachfrage, ob man da noch entgegenkommen kann. Der einzige Unterschied ist das die Hemmschwelle zur Beschwerde bei einem anonymen Chat-Gespräch geringer ist als im Laden das Personal anzusprechen.


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