| Re:Mal ne Verständnissfrage |  |
>Klar kann man dem Artikel vorwerfen das er stimmungsmachend ist. Kann man imo aber dem Bürgerbegeheren ganz genauso vorwerfen weil es doch die „Schuldfrage“ recht einseitig bei der Land- und Forstwirtschaft verortet.
>Meine Frage ist nun lediglich ob der ursprüngliche Cicero Artikel der alleinige Stein des Anstoßes ist oder ob das Thema hier generell verboten ist.
Ich finde, das Politikverbot legt hier gerade ein weitreichendes zeitgenössisches Problem offen: Die Politisierung von restlos allem.
Jeder glaubt, im Sinne der Meinungsfreiheit ein Recht auf eine eigene Meinung zu haben. So weit, so gut - wenn das denn alles wäre.
Hinzu kommt jedoch, dass es immer stärkere Bestrebungen gibt, Meinungen auf die Augenhöhe von Fakten zu bringen, bzw. letztere entsprechend herunterzuziehen.
Und obendrein gibt es auch noch Kräfte, die versuchen, im Sinne der eigenen PR- und Lobbyarbeit aktuelle Fakten in ihr ideologisches oder professionelles Korsett zu zwängen.
Das Ende vom Lied: Der öffentliche Diskurs verkommt zu einem dampfenden Haufen Scheiße.
Ich wünsche mir immer stärker die Zeit zurück, als die meisten Leute noch selbstbewusst sagten: "Politik interessiert mich nicht." oder "Von Politik habe ich keine Ahnung.". Das war im Nachhinein gar nicht so ungesund.
Zu Deiner Frage: Ich glaube nicht, dass das Thema hier generell verboten ist. Nur kann daraus leider schnell ein Diskurs entstehen, der durch Ton und Diskussionsstil unter das Politikverbot fällt. Und das kann heuer leider bei so ziemlich jedem Thema passieren, von Kraftstoffarten über Blockbusterkino bis hin zum Insektensterben.