Thema:
Re:Rettet die Bienen flat
Autor: Telemesse
Datum:24.02.19 01:03
Antwort auf:Re:Rettet die Bienen von Lord Chaos

>>>>[https://www.cicero.de/innenpolitik/volksbegehren-artenvielfalt-bienen-muenchen-bayern-bauern?utm_source=website_startseite&utm_campaign=meistgelesen]
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>>>>Ich weiß nicht, was ich da groß ergänzen soll - außer, dass das nichts mit Politik zu tun hat
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>>>In einem Magazin, was „politische Kultur“ sich auf die Fahne schreibt? Natürlich nicht!
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>>>Ansonsten - polemisch und tendenziös, wie man bei es vom Cicero inzwischen gewohnt ist, das Thema ist da schon ein bisschen komplexer als Cicero es darstellt und wenn man sich hier in München mal angeschaut hat, wie querbeet die Leute da waren, die unterschrieben haben, glaub ich jetzt nicht, dass dies alles SUV fahrende Städter sind, die am Wochenende zum Mountainbiking fahren, lärmend und grillend an der Isar sitzen und Party feiern und ansonsten halt ihren Steingarten pflegen.
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>>Klar ist das ganze Thema äußerst komplex weswegen es da auch keine simplen Antworten gibt wie eben so oft suggeriert wird. Ich kenne hier einige Landwirte die können ihre Bio Anteile in der Produktion nicht erhöhen weil sie keine Abnehmer dafür finden. Die Molkereien z.b. haben keinen weiteren Bedarf an Biomilch (Anteil liegt hier bei der größten Molkerei bei ca. 20%).
>>Also müssten die Verbraucher freiwillig mehr Bio Produkte kaufen, die eben auch teurer sind. Das passiert aber offensichtlich nicht. Solange es preiswerte Alternativen gibt kauft die Masse diese eben auch wenn natürlich alle die Bienen gerne retten wollen.
>>Es gibt hier also Sachzwänge: Immense Mengen an Lebenmitteln die produziert werden müssen was rein faktisch nur mit Hilfe einer zumindest teilindustrialisierten Landwirtschaft bewältigt werden kann und es gibt Interressen: Verbraucher die gute und günstige Lebensmittel möchten und Landwirte die Geld verdienen wollen. Da kann jetzt jeder dem anderen den schwarzen Peter zuschiebenohne das er damit grundsätzlich falsch liegen würde. Insofern muss man da also Kompromisse finden die für alle tragbar sind.
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>Das Volksbegehren will auch keine simplen Antworten, es geht um einen Teilbereich halt, bei dem das Artensterben halt massive Ausmaße hat.
>Ich bin in Teilen auch bei dir, ich schüttle auch den Kopf, wenn ich sehe, was Lebensmittel hier teilweise kosten und wünsche mir da mehr Feingefühl vom Verbraucher, aber ebenso halt auch, dass der Staat da entsprechend fördert.
>Aber ich finde nicht, dass es jetzt wirklich valide Gründe gibt, das Volksbegehren als irgendwas zu verteufeln, was sich irgendwelche weltfremden Städter ausgedacht haben, die aber selbstverständlich auf nix verzichten wollen, nein, die um genau zu sein, sogar die eigentlichen Schuldigen in der Geschiche sind, Stichwort böse Alternative Energien - und genau in die Kerbe schlägt der Artikel.
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>Anyway, wenn man sich mit dem Volksbegehren mal etwas tiefer beschäftigt hat, dass Vieles, was der Bauernverband da in die Welt setzt, ziemlich wilde und oft auch unwahre Behauptungen sind.


Klar wird da auch viel Nonsens erzählt. Nur wenn das Resultat des Volksbegehrens 2 verhärtete Fronten sind, also Bienenschützer vs. Landwirte, ist das am Ende auch nicht wirklich hilfreich.
Wünschenswert wäre es imo wenn sich alle mal ein bißchen umfassender mit der Thematik befassen und auch mal eine Idee von den Anforderungen und Möglichkeiten des anderen bekommen.
Habe letzte Woche mal mit dem Schuldirektor meiner Tochter gesprochen und angeregt doch mal so etwas wie eine Themenwoche/Projektwoche zu dem Themenkomplex in der Schule zu machen. Da könnte man den Klassen dann verschiedene Aufgaben stellen deren Lösungen sie dann in Vorträgen präsentieren könnten. Z.b. Energieversorgung Gegenwart, Zukunft, Möglichkeiten, Schwierigkeiten oder auch Lebensmittelversorgung. Wieviel Lebensmittel braucht z.b. eine Stadt wie München jeden Tag? Wo kommt das aktuell überhaupt her? Welche Flächen bräuchte man für eine ökologischere Produktion und sind diese Flöchen überhaupt verfügbar? U.v.m.
Letztendlich sollte es doch darum gehen eine gemeinsame, realistische Vision zu entwickeln und zu sehen was jeder einzelne tun kann um vorwärts zu kommen und das ganze mal vollkommen unabhängig von irgendeinem parteipolitischen oder ideologischem Gequatsche.
Naja, der Direktor wollte das mal mit dem Lehrerkollegium besprechen. Bin mal gespannt ob da tatsächlich mal was passiert oder ob man es dabei beläßt den Schülern am Freitag 2 Stunden frei zu geben um auf Demos Parolen zu skandieren ohne sie wirklich mal in die Lage zu versetzen sich mal eine eigene, fundierte Meinung zu bilden.


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