Thema:
Re:Kennen wir. Meine Empfehlung: Leine lassen flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:18.02.19 17:06
Antwort auf:Kennen wir. Meine Empfehlung: Leine lassen von thestraightedge

>Unsere Tochter hat die Grundschule durchrannt, fast nur Einsen, alles easy.
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>Gymnasium fing okay an. Im Herbst bemerkten wir nach der ersten schlechten Mathe-Note im 6. Schuljahr aber, dass sie noch nicht so wirklich verstanden hat, dass sich nun nicht mehr alles von selbst macht, mit Geometrie, Bruchrechnung usw. Diese Erkenntnis bei ihr auch reifen zu lassen ist ein hartes Brot und bis heute nicht ganz gelungen.
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>Allerdings halten wir uns bewusst relativ weit zurück. Wenn sie fragen hat: jederzeit; allerdings werde ich nicht jeden Tag gebetsmühlenartig an Hausaufgaben erinnern oder diese kontrollieren. Das ist imo für ein 12-jähriges Mädchen nicht mehr angemessen. Entweder, sie kriegt die Kurve, oder die Schulwahl war falsch.
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>Sie ist sprichwörtlich faul, UND hat ein Matheproblem. Das liegt ihr gar nicht - wie auch, sie tanzt Ballet, singt im Chor, spielt Theater - da ist Mathe WEIT weg. Zum Glück und verständlicherweise. Aber dann muss man halt ran den Speck und Arbeit reinstecken.
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>Halbjahreszeugnis war dann mehr oder weniger gerettet (Mathe wurde noch eine 3), aber es bleibt spannend.
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>Ratschläge? Keine Ahnung, das macht jeder anders. Für mich ist enge Kontrolle und "Bemutterung" jedenfalls nicht mehr der richtige Weg. Die Kinder müssen auch Erfahrungen sammeln - dazu gehört imo auch eine 5 in Mathe.  Dafür ist die Unterstufe imo auch da. So reift imo Erkenntnis, nicht durch "Papa zwingt mich jeden Tag zu 2 Stunden Mathe". Das ist doch dann viel zu teuer erkauft, v.a. wenn Du selbst schreibst dass es den Familienfrieden belastet. Imo ist auch die Taktik "Mut zur Lücke" legitim. So habe ich auch mein Abi erhalten.
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>>Alles was Lara auf Anhieb kapiert macht ihr Spaß und sie ist voll dabei. Was ihr nicht zufällt, interessiert sie null und sie selbst lernt aus eigenem Antrieb nicht dafür. Für sie bedeutet Schulschluß Feierabend, nun ist Freizeit.
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>Jepp, so ist das hier auch. Englisch fliegt ihr zu, das läuft; Mathe ist ein Krampf, da bestehen bereits jetzt Berührungsängste. Beim Abbau kann man auch unterstützen, aber Druck tut meist nicht gut. Wir haben parallel immer wieder hart daran arbeiten müssen, dass das Vertrauen besteht: läuft was scheisse, haste wieder was vergessen, oder nix verstanden: SAG BESCHEID. Verheimliche nichts. Ärger gibts nur, wenn es heisst "oh, ja, Mathe? Haben wir schon geschrieben... hatte ich das NICHT gesagt?!" *doof guck*
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>>Es ist ein täglicher Kampf, ihr Dinge zu erklären die sie nicht versteht, aber für den Unterricht/Arbeit braucht. Nur contra und aggro.
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>Wie oben beschrieben: kein Kampf den ich führen würde. Einflussnahme ja; Kampf nein. Nach meiner Erfahrung bringt das bei den Kindern auch irgendwann nichts mehr. Keinen Erkenntnisgewinn, keine Einsicht, keinen Mehrwert.
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>Neutrale Personen aka Nachhilfe sind imo legitim, auch in diesem Alter, auch weil sich der authoritäre Eltern-Aspekt dann vom Lernen trennen lässt.
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>>Ich verfluche mich abgrundtief, dass ich mich für das Gymnasium stark gemacht habe. Ich bin die meiste Zeit im Büro und meine Frau bekommt das volle Pfund ab.
>>Es sind wirklich wenige Tage, wo alles entspannt läuft.
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>Kann imo alles noch werden
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>>Sorry, mußte mal raus. Heute war schlimm, Mathearbeit steht an und nichts sitzt wirklich richtig fest. Ich bin für Mathe zu doof und meine Frau übernimmt den Part Mathe.
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>Ich habe auch schon in der 6. Klasse gewisse Wieder-Einarbeitungen gebraucht. Allein die einfachen Flächenformeln sitzen nach so vielen Jahren nicht mehr. Ich habe auch den Eindruck, dass heute anders gelernt und tlw. gerechnet wird, also rein was Werkzeuge, Rechenwege und Schreibweisen angeht.
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>Ab später Mittelstufe bin ich garantiert komplett raus und KANN gar nicht mehr helfen.
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>Dafür kann ich noch alle Hits der Alternative-Disco aus der Oberstufe textsicher mitsingen!1ewel!!11 ;)


Haha.
Kann ich aber alles unterschreiben, würde ich auch nicht anders machen

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