Thema:
Re:Ich find's auch eher kritisch. flat
Autor: Leviathan
Datum:15.02.19 09:44
Antwort auf:Ich find's auch eher kritisch. von G'Kyl

>Allerdings... Was wäre denn, wenn man diesen Sketch quasi im Wortlaut umformulieren würde: "Ich bin kein Rassist. Seid glücklich, macht worauf ihr Bock habt! Aber als Weißer würde ich es schon gerne verhindern, dass mein Sohn ein Schwarzer wird."

Ja, gut, das ist ein Totschlagargument. Als als Dünner würde ich es schon ganz gerne verhindern, dass mein Kind dick wird. Oder dumm. Oder Videospieler. ;) Wo zieht man da die Grenze?

>Denn so, wie er den Sketch aufbaut, ist die Bemerkung nicht als Satire erkennbar, sondern bildet die ernste Grundlage für das darauf folgende Lustige.

Allein, dass er da für einen Comedy-Auftritt auf einer Bühne steht und eine Rolle einnimmt, reicht mir bereits. Natürlich schimmert da auch immer was Persönliches durch, keine Frage, aber sowas darf IMHO auch einfach mal unter die Gürtellinie gehen. Man kann die Reaktion des Publikums und das Publikum selbst, das sich evtl. in seinen Vorurteilen bestätigt fühlt, weil es zwischen Comedy und realer Welt nicht unterscheiden kann, natürlich schlecht einschätzen und womöglich wäre es für den Weltfrieden besser, komplett darauf zu verzichten. Hätte ich aber persönlich wenig Bock drauf. :)

>Sprich, er stellt sich in meinen Augen als homophob vor. Homophob heißt ja nicht unbedingt, dass er Schwule, Lesben usw. verprügeln will - diese Aversion reicht schon als Erkennungsmerkmal. Ich vermute mal, das war ihm vorher gar nicht bewusst, aber dann hat er sich halt noch nie richtig in dieser Sache reflektiert und darf sich jetzt nicht wundern.

Wie gesagt: Ich kenne ihn und sein Programm nicht. Vielleicht hat er sich auch schon über Weiße, Schwarze, Transexuelle, Heterosexuelle, Dicke, Dünne, Frauen, Männer, Wasweißich lustig gemacht. Das würde zumindest sehr, sehr vieles relativieren.


< antworten >