Thema:
Re:Mit Vater über den Krieg geredet flat
Autor: CompetitionPro
Datum:12.02.19 10:21
Antwort auf:Mit Vater über den Krieg geredet von Doc Ower

sehr interessante Beiträge.
Mein Opa väterlicherseits hatte viel Glück. Er war Funker bei der Luftwaffe und geriet schon relativ früh in amerikanische Gefangenschaft. War dann auch im Gefangenenlager in den USA. In seinem Fotoalbum (das ich habe) sah das aber eher aus wie ein Internat/College.
Er musste dort arbeiten und bekam dafür Geld. Von dem Geld hat er vor seiner Entlassung Unmengen an Tabak gekauft. Damit war er natürlich auf dem hiesigen Schwarzmarkt der King. Und so konnten meine Großeltern schon vor der Währungsunion eine komplette Wohnungseinrichtung kaufen.

Mein Opa mütterlicherseits war Sozialdemokrat (in einer norddeutschen Kleinstadt). Es gab des öfteren Fackelzüge der Nazis an seinem Haus vorbei und es wurde auch mal das ein oder andere Fenster eingeschmissen. Mein Opa war nie im Fronteinsatz. Sondern immer als Tischler auf Kriegswerften. Das Kriegsende hat er in Italien erlebt. Er war dort wohl ganz gut gelitten, jedenfalls wurde er nach Kriegsende von seinen ital. Kollegen versteckt und hat sich später nach Deutschland durchgeschlagen. Hier hat er dann relativ schnell Karriere in der Verwaltung gemacht, weil man dringend unbelastete und politisch erfahrene Leute suchte.


< antworten >