Thema:
Re:"The World is going to end in 12 years" flat
Autor: ChRoM
Datum:01.02.19 16:07
Antwort auf:Re:"The World is going to end in 12 years" von SidVicious

>Ich finde es einfach komplett hirnverbrannt, sich vor dem Hintergrund über semantische Feinheiten von Politikern aufzuregen. Die sind komplett irrelevant.

Fakten sind keine vernachlässigbaren Nebensächlichkeiten. Erst recht nicht wenn ich die Bevölkerung von der Notwendigkeit weitreichender Änderungen überzeugen möchte.

>Genauso irrelevant ist es, bei jedem Vorstoß der den CO2 Ausstoß senken soll erstmal auf irgendwelche anderen Leute zu zeigen, nach dem Motto „sollen DIE erstmal was machen“. Das führt zu nix. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo JEDES bisschen Reduktion wichtig ist. Zu warten bis der Nachbar / die Industrie / die USA / Indien / China / Gott den Arsch hochkriegt ist schlicht nicht möglich.

Ohne internationale Kooperation wird es nicht gehen. Es ist halt leider tatsächlich gleichgültig, was Europa macht, wenn China & Co. nicht mitziehen. Schau doch einfach die Zahlen an. Ein paar Beispiele: In Ö (und ich nehme an das lässt sich auf Europa umlegen) haben wir in den letzten 15 Jahren bei gleichbleibender Anzahl von PKW den Treibstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen um 26 Prozent gesenkt. Eh lieb. Im selben Zeitraum hat die Anzahl der PKW in China um 1600 Prozent zugelegt. In Europa sperren wir ein paar Kohlekraftwerke zu, gleichzeitig baut China hunderte. Und das sind keine Fantasiezahlen. Im Moment wird jede Reduktion des CO2-Austoßes durch technische Errungenschaften egalisiert vom Bevölkerungswachstum in Schwellenländern. Natürlich will die neue Mittelschicht in China, Indien etc. dieselben Annehmlichkeiten wie wir sie im Westen kennen. Das geht sich aber nicht aus, bei allem technischen Fortschritt nicht. Wenn 2 Grad tatsächlich die Grenze ist, die den Runaway-Train Richtung Unbewohnbarkeit in Kraft setzt, dann sollte sich jeder im Klaren sein: We are fucked. Es ist egal, was wir tun, wir können nichts mehr verhindern. Party to the end!

>Kurz gesagt: Wenn wir wollen, dass unsere Kinder / Enkelkinder / Urenkel nicht das Ende der (im besten Fall) menschlichen Zivilisation wie wir sie kennen oder (im schlechtesten Fall) das Ende der Menschheit konkret erleben müssen wir alle Federn lassen. Komfortzonen einschränken, Annehmlichkeiten aufgeben, und unsere westliche Gesellschaft grundlegend umkrempeln.

Wer glaubt, indem er zwei Veggi-Tage die Woche einzieht und das Auto öfter stehen lässt, rettet das Klima, belügt sich selbst. Auf dem Level geht's nicht. Das reicht bei weitem nicht. Greta Thunberg ist ja auch lustig wenn sie in Davos sagt: "Es ist so einfach, dass es jedes Kind versteht. Wir müssen die CO2-Emissionen stoppen". Ah eh. Danke für diese wertvolle Erkenntnis. Jetzt brauchen wir nur noch einen Plan, wie das in der kurzen Zeitspanne und angesichts sogar wachsender Emissionen gehen soll.

Das eigentliche Problem heißt nicht CO2, sondern Bevölkerungswachstum. Wir sind zu viele Menschen. (Hausnummer) 150 Mio. Menschen auf jedem Kontinent würde das Klima auch mit heute verfügbaren Technologien locker vertragen. Das würde so viele Probleme lösen. Aber setz mal weltweite Geburtenkontrolle durch. Das ist weder mit unserem wachstumsbasierten Wirtschaftssystem noch mit den Gesellschaftssystemen kompatibel.


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