Thema:
Re:Die Spaltung ÜBERALL geht mir auf den Sack flat
Autor: token
Datum:31.01.19 06:27
Antwort auf:Re:Die Spaltung ÜBERALL geht mir auf den Sack von tofmof

>zum Thema was heftig ist und deinen Beispielen: finde alle drei heftig. Und natürlich gibt es immer krassere Beispiele für Gewalttaten, aber den Angriff auf dem Video und dessen Folgen darf man ruhig als heftig bezeichnen. Finde auch das Erbsenzählen, wo da die Grenze ist etwas müssig und in dem Thread völlig unnötig. Gewalt ist scheisse und zwar generell-sofern es nichts mit Notwehr zu machen hat.

Gewalt ist scheiße und zwar generell.
Und was ist ihr größter Wunsch?
Weltfrieden!

Worthülsen.
Gewalt ist erstmal etwas zutiefst menschliches. Etwas was die meisten Menschen, selbst wenn auch nur als Kind, praktiziert oder erfahren haben. Weil es halt menschlich ist. Zum Mensch gehört aber auch Kultur, und in so einer haben wir erkannt dass es ganz sinnhaft ist Verhaltensregeln anzuerziehen damit man auch in einer Herde leben kann. So dass man bestimmte Gewalttaten nur denkt. Zum Beispiel die gegen die Menschen die man am meisten liebt, die eigenen Babys, wo es durchaus vorkommen kann dass Schlafentzug und Stress und Dauergeschrei dazu führen dass man es gedanklich am liebsten nehmen und ganz fest schütteln würde. Und dann ist man kein Psychopath sondern einfach Mensch der an seine Grenzen gebracht wird. Und solange es dabei bleibt diese Wut nur zu spüren aber nicht im Affekt auszuleben ist alles im Lot.

Insofern ist Gewalt Alltag, und ich sage nur, in diesem Alltag gibt es Formen der Entladung von Gewalt die mir bis zu einem gewissen Grad am Puppes vorbei gehen. Etwa Dinge die man jeden Abend auf den Parkplätzen der Großraumdiskos der Nation live und in Farbe bewundern kann. Ich kann das dennoch ekelhaft finden ohne darüber erschüttert zu sein dass es das gibt. Diskussionswürdig finde ich das in diesem Kontext nicht, das was mich in diesem Kontext beschäftigt ist ein gesellschaftliches Klima in dem sich solche Hubraumköpfe zunehmend dazu berufen fühlen Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

>Ob man heimlich (oder meinetwegen auch öffentlich) findet, dass das den richtigen traf, steht auf einem anderen Papier.

Es geht mir eher darum dass ich mich in so einem Kontext nicht klar positionieren muss um mir nicht vorwerfen lassen zu müssen dass ich das geil finden würde und mich mit Tätern solidarisiere oder zumindest Opfern mal so richtig gönne.

>Damit dass Alex Postings in ketzter Zeit ubd vor allem im Politikthread teilweise trollig wurde, hast du sicher recht. Manchmal trifft er aber auch nur einen wunden und unliebsamen Punkt. Mir ging es aber vor allem um diese ad hominem-Scheisse, dass ich jetzt einem Posting an anderer Stelle bloss nicht zustimmen sollte (via PM).

Und zu diesem Standpunkt schrieb ich ja auch, albern.
Ich hätte noch mehr schreiben können. Etwa dass ich im Grunde nicht weiß was man dir geschrieben hat und ob du da was anders aufgefasst hast als es gemeint war. Oder aber dass es mich im Grunde nichts angeht was dir jemand im privaten mitteilt. Geschenkt, ist jetzt auch nicht so wild. Dass du dir ob solcher Vorfälle deine Gedanken machst die ich von der Grundrichtung her teile verstehe ich. Ich bin nur deutlich pessimistischer in Richtung der Möglichkeit des Diskurses. Ich denke Diskurs ist nicht immer möglich. Ich denke dass man eher voran kommt wenn man sich mal wieder an seine Manieren erinnert und auch mal die Fresse hält, und nicht jede Scheiße die einem durch die Rübe geht als gesellschaftsfähig etablieren muss, nur weil sie anderen Menschen auch durch die Rübe geht. Nur weil alle Menschen scheißen müssen heißt das nicht dass diese Scheiße nicht stinken würde und es ganz sinnvoll ist diese unbesehen in die Kanalisation zu leiten so als kulturelle Errungenschaft.

>Ganz ehrlich: es gibt vielleicht eine Hand voll Leute hier im Forum, die ich scheisse finde. Ich kann mir die ganz oft aber auch einfach nicht merken. Ich lese btw auch sauoft Posts und schau erst später, wer es verfasst hat (oft merkt man es schon am Schreibstil). Vielleicht müsste ich mir ja ne Shitlist machen, aber eigentlich bin ich ja froh. So macht meine Vergesslichkeit mich unfreiwillig open minded. Viele kann ich mir im positiven Sinne merken. Du bist zum Beispiel jemand mit einem auffallend guten Schreibstil und durchdachten Posts, in denen ich mich oft wiederfinden kann. (in diesem btw grösstenteils auch)
>

Ich mag dich auch. Und ich mag auch manchen User dessen Meinung ich nicht mag und wo ich oft genug denke dass man mit diesen nicht fair umgeht. Was ich nicht mag sind Trolle und Arschlöcher. Und da sehe ich keine Möglichkeit ihnen ihre Abgründe oder ihr bewusstes Verhalten im Diskurs mit guten Argumenten austreiben zu können.
Insofern teile ich so einen Ansatz wie "wir müssen lernen wieder miteinander zu reden" nicht vollumfänglich sondern denke, wichtiger ist wieder zu lernen wann man seine Fresse hält, auch im Internet.


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