Thema:
Re:LOL das wird lustig flat
Autor: fianna
Datum:30.01.19 23:52
Antwort auf:Re:LOL das wird lustig von X1 Two

>>Gerade bei Twitter. Erst twittert der Spiegel die EU lehnt Nachverhandlungen ab. Direkt darunter die Tageschau: Britisches Parlament lehnt Verschiebung des Brexit ab.
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>>Keine Ahnung welcher Film es ist. Aber die ganze Situation erinnert mich daran wie 2 Autos auf einer Bahn Vollgas entgegen fahren und hoffen dass der andere Muffensausen kriegt und im letzten Moment nachgibt.
>>
>>Aktueller Stand:
>>
>>EU wird nicht nachverhandeln.
>>
>>GB will keine Verschiebung, keinen Hard Brexit und kein 2. Referendum. Sie wollen Nachverhandlungen.
>>
>>Ich bin echt gespannt wie das Ding am Ende ausgeht.
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>Sie wollen Nachverhandlungen des Backstops, allerdings der EU nicht an anderer Stelle entgegenkommen. Das Ganze ist eine Schmierenkomödie die eindrucksvoll zeigt, warum die EU ohne UK wesentlich besser dran ist.
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>Option 1: Die EU reduziert den Backstop. Woran UK sich stört ist die potenziell ewige Dauer, weil die EU ihn beenden muss. Er dient dazu, ein neues Handelsabkommen zwischen UK und der EU auszuarbeiten, ohne währenddessen eine Grenze zu benötigen (Grund ist, dass ein EU-Mitglied erst nach dem Ausstieg eigene Verträge verhandeln darf). Das dürfte um die drei Jahre dauern. Wenn man den Backstop seitens der EU nun auf sagen wir fünf Jahre begrenzt, dann dürften alle Seiten ihr Gesicht wahren können. Und bis dahin ist UK womöglich längst wieder in der EU.
>


Ist keine wirkliche Option. Gibt das GFA. Und Grenze ist Grenze, mit allen Konsequenzen, die daraus resultieren. Kannste smartborder nennen und auf Blockchain hoffen oder Glücksbärchis als Grenzbeamte einsetzen. Wenn es hart auf hart kommt, gibt es die Kontrolle, die letzlich auch mit Waffengewalt durchgesetzt werden muss - sonst ist es keine Grenze.

Wenn man das auf 5 Jahre festsetzt, heißt das nur das UK es einfach 5 Jahre aussitzen müsste bis sie Irland ficken können.
Dannach müsste es eine harte Grenze in Irland geben. GFA?

Wenn UK oder die EU eine offene Grenze hätten, sie aber andere Zolltarife oder WTO Deals machen dürfte - würde das praktisch eh nicht gehen.

Weil jedes andere Land auf der Welt beide Parteien gegeneinander ausspielen könnte - geht dann ja alles ohne Stress über Irland/UK.

0% Souveränität für keine Partei und gar kein Handelsabkommen könnte abgeschlossen werden aufgrund dieser Basis. Alle bisherigen Handelsabkommen der EU müssten in Frage gestellt werden.

Wer baut die "Border" zuerst - Blame Game. Spielt aber auch keine wirkliche Rolle. Denn internationaler Handel basiert darauf, dass man nicht nur das kontrolliert was reinkommt, sondern auch das was rausgeht. Wenn es soweit käme müssten beide Parteien eh ne "Border" haben.

Backstop ist nicht wirklich verhandelbar. Die einzige Lösung die ich sehe:
NI bleibt in der EU Zollunion und es gibt ne Sea Border.

Es müssten keine Grenzen errichtet werden "the sea" ist das ja eh. Würde niemanden Irland groß stören. Schon jetzt werden alle Güter in den Häfen geprüft (könnten ja auch aus China kommen).

NI würde wirtschaftlich drunter leiden, weil die dortigen Firmen jetzt den ganzen Zollscheiß machen müssten.

Aber NI hat gerade mal 1,8 mio Einwohner. Ließe sich einfach lösen, wenn Westminster 1 Milliarde pro Jahr mehr rüber sendet und für anfallende Bürokratie oder Zollgebühren aufkommt. Einfach mit Geld zuscheißen, UK hat genug um das zu regeln. Alles gelöst.

Geht natürlich ideologisch nicht, weil Grenze innerhalb des "UK".
Aber Forever-"backstop" ist ja genauso schlimm.

Die Ironie ist hier auch, dass die Brexiteers anführen das man Irland + GFA einfach lösen könnte. Dann gäbe es auch kein großes Problem - in 1 Jahr wäre der Backstop abgeschafft. In Wahrheit wissen die natürlich, dass es gar keine Lösung dafür gibt, die akzeptabel wäre. Im Kern gehts darum Irland zu ficken.

England hat sowas noch nie interessiert. Schottland, NI und Wales sind quasi Kolonien. Der EU kann man sicherlich vieles vorwerfen, aber undemokratischer als UK ist nicht mal die böse Bürokraten-EU.


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