Thema:
Unterstützung für Köhler flat
Autor: Telemesse
Datum:30.01.19 23:14
Antwort auf:Feinstaub: Zwei Seiten Behauptungen, kein einziger Beleg von Gaius B.

Kommt nun von Walter Krämer. Er ist Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund.
Und nochmals weil das wohl viele einfach nicht begreifen oder begreifen wollen. Es geht hier nicht darum die Gefahr von No2 zu bewerten sondern es geht lediglich um die Methodik der Studien die, sehr plausibel und nachvollziehbar begründet, in Frage gestellt wird.

„Mit Statistiken können also Ängste geschürt und unnötig Panik verbreitet werden. In welchen gesellschaftlichen Bereichen funktioniert das besonders gut?
Bei allem, was mit Umwelt und Chemie zu tun hat. Siehe die aktuelle Feinstaub- und NO2-Hysterie. Sachlich völlig unbegründet. Die für Deutschland kolportierten 6000 bzw. 50'000 darauf zurückzuführenden Todesfälle sind reine Phantasieprodukte.

Die von Ihnen angezweifelten 6000 vorzeitigen Todesfälle für das Jahr 2014 finden sich zum Beispiel beim deutschen Umweltbundesamt. Warum sind diese Zahlen unbegründet?
Weil sie nicht auf Beobachtung basieren, sondern auf statistischen Modellen. Und diese Modelle sind falsch. Dieter Köhler beschreibt im «Deutschen Ärzteblatt» anschaulich, wie bei solchen Studien aus der Korrelation eine Kausalität gemacht wird:

«Im Normalfall sollte eine Korrelation bestenfalls als Grundlage für eine Hypothese dienen, die mittels weiterer Untersuchungen (und anderer Methoden) erhärtet werden soll. Der Erkenntnisgewinn wird aber am stärksten beschleunigt, wenn eine Studie oder ein Experiment falsifizierend angelegt ist, also eine Widerlegung versucht wird. Solche Ansätze gibt es hinsichtlich der Gefährlichkeit des Feinstaubs und der Reizgase meines Wissens überhaupt nicht. Es wird permanent ein ähnliches Studiendesign wiederholt, was den Wahrheitsgehalt der Hypothese in keiner Weise erhöht. Trotzdem werden die – in etwa ähnlichen – Ergebnisse als weitergehender Beweis für die Richtigkeit der Hypothese angesehen.»

Kurz gesagt, solche Studien sind methodologisch fragwürdig ...
Die Verfasser der Umweltbundesamts-Studie sind noch nicht einmal promoviert und in der Wissenschaft völlig unbekannt. Dieses Werk würde an meiner Statistikfakultät mit Ach und Krach als Masterarbeit durchgehen. In der aktuellen NO2-Debatte in Deutschland haben etwa 99 % aller Wissenschaftler die gleiche Meinung – sie kommen nur in den Medien kaum zu Wort. Und auch in vielen anderen Umweltdebatten kommen in den deutschen Medien haufenweise Amateure zu Wort, die von der Sache nur beschränkte Ahnung haben.“

[https://www.watson.ch/wissen/interview/240536512-was-ein-statistik-professor-ueber-luegnerische-zahlen-und-falsche-aengste-zu-sagen-hat]

Und ohne das ganze nun inhaltlich bewerten zu wollen, soll mein post hier eigentlich nur zeigen das die Diskussion aktuell keinen weiter bringt. Jede Seite wird sicherlich ohne Schwierigkeiten immer wieder einen neuen „Experten“ aus dem Hut zaubern können, der die eigene Sicht untermauert und den Meinungsgegner diskreditiert. Insofern halte ich die Idee eine unabhängige Kommission einzusetzen um den ganzen Schmonz mal neutral, wissenschaftlich zu bewerten für die einzig zielführende..

Edit: Jetzt hat der Focus den Prof. Krämer auch entdeckt:
[https://www.focus.de/gesundheit/news/grenzwert-debatte-professor-haelt-todesfaelle-durch-abgase-fuer-reine-panikmache_id_10251592.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-politik&fbc=facebook-focus-online-politik&ts=201901301045&cid=30012019]

Da bin ich mal gespannt wie lange es dauert bis die Genseite was adäquates alsReaktion auffahren kann. Die 70.000 internationalen Wissenschaftler vom letzten mal haben irgendwie nicht so recht überzeugen können ;-)


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