Thema:
Populismus betreiben nur die anderen flat
Autor: Telemesse
Datum:29.01.19 12:19
Antwort auf:Internationale Lungenärzte widersprechen Deutschen von FS

Das Problem ist doch eher das die meisten offenbar nicht in der Lage sind die Aussagen der unterschiedlichen Studien zu verstehen und daraus Dinge interpretieren und postulieren die nicht korrekt sind.

Die WHO Studie liefert defacto keinen nachweisbaren Kausalzusammenhang zwischen NO2 Belastung in niedriger Form und besagten Lungenkrankheiten. Was sie aber nachweisbar liefert ist die Aussage das bei einer No2 Konzentraten von 40 und weniger auch im Zusammenspiel mit anderen Stoffen eine Gesundheitsgefährdung durch selbiges auch für Vorbelastete wohl nahezu gänzlich auszuschließen ist.
D.h. im Sinne der Vorsorge ist ein solcher Wert durchaus erstrebenswert.

Das ganze bedeutet aber im Umkehrschluss nicht das bei einem Wert von 50 oder 60 eine konkrete Gefährdung besteht sondern nur das mit stetigem Ansteigen des Wertes die Möglichkeit/Wahrscheinlichkeit der Gefährdung ansteigt. Aus diesem Grund sind die Werte der WHO auch keine fixierten Grenzwerte sondern Empfehlungswerte.

Die Nationalen Gesetze die aus dieser Empfehlung sind erstmal politisch begründet. Deswegen gibt es dabei eben auch höhere Diskrepanzen zwischen den Ländern da jedes Land eben eine individuelle Grenze nach ihren Möglichkeiten festlegen und dabei daraus resultierende Konsequenzen berücksichtigen muss.


Weitere Fakten:
Die Stickoxid Belastungen sinken seit 20 Jahren auch in den Städten massiv. Die Tendenz ist weiterhin sinkend. Die Lebenserwartung ist permanent steigend.

D.h. das Lebensumfeld für die Menschen auch in den Städten, ist besser als je zuvor und verbessert sich kontinuierlich. Eine akute gesundheitliche Gefährdung ist in keinster Weise erkennbar. Dadurch das die jetzt Neuzugelassenen Dieselfahrzeuge die Grenzwerte deutlich unterschreiten und sukzessive die alten Dieselmodelle verdrängen werden kann man von einer weiteren kontinuierlichen Reduktion des durch Diesel PKW emittierten NO2 ausgehen. D.h. es wird nichts schlechter sondern tatsächlich besser aber eben nicht von heute auf morgen sondern langsam aber kontinuierlich.


Nun gibt es also ein Gesetz. Die Gerichte haben Gesetze aber nicht auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen sondern eben anzuwenden und das wird gemacht.
Aufgabe der Politik ist es jedoch sehr wohl Gesetze bei begründetem Anlass zu überprüfen und bei berechtigtem Interesse zu ändern bzw. einen demokratischen Prozess zur Änderung eines Gesetzes anzustoßen. Dies passiert laufend und ist ein ganz gewöhnlicher Vorgang weil sich ständig Ramenbedingungen und Umstände ändern die bestehende Gesetze in Frage stellen.

Zum Populismus: Leider ist es mittlerweile wohl so, daß ohne dramaturgische Überspitzung von Sachverhalten keine Aufmerksamkeit mehr erzeugt wird. Angefangen hat das ja in dieser Debatte durch die Bezifferung von Todesopfern und der veröffentlichung einer irre großen Zahl um die die Lebenszeit der Bevölkerung hierzulande verkürzt wird. Plötzlich war die Rede von Dreckschleudern, Todeslisten und Mörderdieseln.

Witzig an der Sache ist nur, daß die prognostizierte Lebenszeitverkürzung (mal ganz unabhängig ob diese überhaupt plausibel ist) heruntergerechnet auf den einzelnen Bürger gerade mal 8 Stunden beträgt. D.h. der publizierte Unterschied wäre das Oma Erna aus Berchtesgarden nach dem Erreichen ihres Statistischen Durchschnittsalter von 82 Jahren, nachmittag um 16:00 Uhr verstirbt während ihre Zwillingsschwester aus Stuttagart bereits morgens um 08:00 Uhr die Himmelsreise angetrete hat.
D.h. es wird ernsthaft behauptet bei einer Lebenserwartung von 718.320 Stunden ließe sich plausibel eine Verkürzung der Lebenszeit um 0,001% auf einen einzelnen Stoff zurückführen?
Das mag man nun rechnerisch irgendwie ermitteln können als wissenschaftliche Basis zur Verordnung von Maßnahmen mit immensen Konsequenzen ist das doch aber ganz offensichtlich ziemlicher Käse.


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