Thema:
Re:Tempolimit und was es mit sich bringt. In Zahlen. flat
Autor: Pezking
Datum:29.01.19 11:38
Antwort auf:Re:Tempolimit und was es mit sich bringt. In Zahlen. von chifan

>Aber haben denn so viele ein Problem das zuzugeben?

Den Eindruck habe ich hier im Thread schon.

>Die persönlichen Präferenzen und die Diskussion bzgl. wissenschaftlicher Belege bzw. Interpretationen sind doch zwei paar Schuh.

Natürlich. Ich kaufe nur niemandem ab, dass man ohne persönliche Präferenz für eine Verhinderung von schärferen Tempolimits in den Krieg zieht.

>Unabhängig davon, was ist unvernünftiges Verhalten? Zählt auf einer leeren Autobahn 150 oder 160 zu fahren dazu? Kann man sich darüber streiten.

160 ist immer unvernünftiger als 130.

>>Aber ich muss doch jetzt nicht so tun, als wären Unfälle mit 190 Sachen nicht wahrscheinlicher oder folgenschwerer als wenn ich mit 130 auf der rechten Spur rumtuckere? Oder als wäre der höhere Benzinverbrauch beim Rasen völlig irrelevant?
>>
>
>Aber zwischen 130 und 190 gibt es eben noch zig Abstufungen. Die Frage ist ob eine totale Tempolimitierung verhältnismäßig ist.


Nein, das ist IMO nicht die Frage. Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit impliziert, dass die Einführung eines Tempolimits womöglich unzumutbar sein könnte. Als wäre es eine potenziell schwere Last für die Bevölkerung. Und das wäre es nicht.

>Bspw. sind 2017 auf Landstraßen 474 Menschen durch Kollision mit Bäumen ums Leben gekommen (Vergleich Autobahn total: 409). Würdest du es jetzt als sinnvoll erachten, deswegen sämtliche Bäume an Landstraßen zu fällen, weil das zu einer Verringerung der Todeszahlen führen würde?

Eben redest Du noch von zig Abstufungen zwischen 130 und 190, und jetzt wiederum vom Fällen sämtlicher Bäume?

Würde ich es grundsätzlich als sinnvoll erachten, die "Gefahrenquelle Baum" an Landstraßen zu entschärfen? Ja, auf jeden Fall! Egal, ob nun durch Fällen oder den Bau von mehr Leitplanken oder was weiß ich. Das Entschärfen von Gefahrenquellen ist nie unvernünftig, und Rasen ist auch zweifellos eine Gefahrenquelle.

>Anstatt bzgl. Sicherheit die Nebelkerze Tempolimit Autobahn zu schwenken, sollte man vielleicht nachdenken wie man vor allem die Sicherheit auf Landstraßen erhöht auf denen 56,4 Prozent aller Verkehrstoten zu beklagen sind. Das erscheint mir ein deutlich wichtigeres Pflaster zu sein.

Es geht hier doch eh nicht nur um Sicherheit. Und IMO ist es legitim, Autobahnen und die dort erlaubten Geschwindigkeiten isoliert zu betrachten, ohne auf Landstraßen etc. zu verweisen.

Es bleibt dabei: Mir sagt schon mein gesunder Menschenverstand, dass langsameres Autofahren weniger gefährlich ist als schnelleres Autofahren und das ein höherer Benzinverbrauch umweltschädlicher ist als ein geringerer Benzinverbrauch.

Allein deshalb wäre ein Tempolimit nüchtern gesehen nicht unvernünftig. Dazu muss es kein Allheilmittel sein und auch nicht die dringlichste verkehrspolitische Maßnahme. Es wäre für sich alleine betrachtet einfach kein Schritt in die falsche Richtung.

Dennoch habe ich keinen persönlich Bock drauf. Nur rede ich mir nicht ein, dass es objektiv gesehen vernünftige Gründe dafür gäbe, für die Verhinderung eines Tempolimits zu kämpfen.


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