Thema:
Re:Das stimmt, aber... flat
Autor: Telemesse
Datum:26.01.19 15:58
Antwort auf:Das stimmt, aber... von thestraightedge

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>>„Das Votum einer Regierungskommission für eine generelle Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometern hat zu einer Neuauflage des Streits über ein Tempolimit geführt, der das Land nach Auskunft von Demoskopen ziemlich exakt in zwei gleich große Lager spaltet. Unstrittig ist, dass ein Tempolimit zu einer gewissen CO2-Einsparung führen würde und auch zu weniger Verkehrstoten. Unstrittig ist aber ebenso, dass es auf den – im Vergleich zu Landstraßen deutlich sichereren – Autobahnen größere Gefahrenquellen gibt als schnelle Personenwagen.“
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>>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/lkw-unfaelle-fordern-mehr-tote-als-zu-schnelles-fahren-16008111.html]
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>>Sehe ich eigentlich ähnlich wie in dem Artikel. Gegen eine Diskussion ums Tempolimit aufgrund von CO2 Belastung ist nichts einzuwenden. Die rein auf die generelle Gefährdung reduzierte ist imo dagegen eher eine ideologische Streiterei.
>>Ich muss auch sagen, daß ich persönlich noch nie Angst wegen schnelleren Autos auf einer Autobahn hatte. Wenn sich ein Stau anbahnt versuche ich jedoch schnellstmöglich von der rechten Spur wegzukommen weil die Möglichkeit das da ein LKW Fahrer von hinten ins Stauende donnern könnte bei mir zumindest immer für ein recht unbehagliches Gefühl sorgt.
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>... nur weil es größere Probleme gibt, deren Problemlösungen ggf. deutlich schwieriger sind, muss man andere Probleme ja nicht dauerhaft liegen lassen.
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Nein, das natürlich nicht. Für eine sachliche Debatte ist aber eben auch notwendig sich mal klar die Fakten anzuschauen. Da sieht man dann zweifelsfrei das im internationalen Vergleich Deutschlands Autobahnen auch ohne Tempolimit mit zu den sichersten Straßen Europas gehören. Da ist es eben jetzt auch nicht hilfreich es so darzustellen als ob wir hier auf Kamikazepisten unterwegs sind deren befahren nur unter höchster Lebensgefahr möglich wäre. Und gerade diese maßlose Übertreibung bei jedem Sachverhalt der irgendwie in die öffentliche Debatte kommt nervt zur Zeit ungemein.
Letztendlich ist die Gretchenfrage ob man ein Stückchen individuelle Freiheit opfern möchte um ein klein bißchen mehr vermeintliche Sicherheit zu bekommen.
Ich bin bestimmt kein Raser und fahre meistens, wenn es der Verkehr erlaubt, Reisegeschwindigkeiten von 160-180kmh nach Tacho und reduziere auch die Geschwindigkeit wenn ich an merklich langsameren Autos vorbeifahre. Wenn ich aber mal Nachts auf leerer A9 unterwegs bin würde es mich schon sehr nerven nur 130 fahren zu dürfen.

>Ich finde, das ist mit ein großes Problem der Debatte: die Fürsprecher argumentieren für mich einfach kaum schlüssig und selten konsistent oder überzeugend. Auch die Pros und Contras in der FAZ haben das für mich belegt:
>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/pro-tempolimit-freie-fahrt-fuer-die-vernunft-16003828.html]
>vs.
>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/contra-tempolimit-die-fakten-ein-kommentar-16003552.html]


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