Thema:
Re:Survivorship-Bias flat
Autor: magus
Datum:25.01.19 12:35
Antwort auf:Re:Survivorship-Bias von _bla_

>>>Imho müsste das in der Schule erklärt werden. Den allermeisten Menschen ist es nicht klar und es führt zu dermaßen vielen Fehleinschätzungen, das es imho massiven gesellschaftlichen Schaden anrichtet.
>>>
>>>[https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias]
>>
>>Interessant. Kannte ich noch gar nicht.
>>
>>Darf ich dich aber trotzdem fragen, welchen gesellschaftlichen Schaden du meinst. Ich hab zwar ne Ahnung, aber möchte jetzt nichts falsches in deinen Post interpretieren.
>
>Nehmen wir bspw. die Kryptoblase oder andere fragwürdige Anlagen: Die wenigen Leute, die mit einem kleinen Investment reich geworden sind, sind viel sichtbarer als die Leute, die ihr Geld verloren haben. Ebenso beim Lotto: Lotto-Gewinner sind in den Medien öfter mal präsent, die viel häufigeren Lotto-Verlierer nicht.
>
>Der Artikel erwähnt ja auch Stars und Unternehmensgründer. Das ist imho auch sehr wichtig. Der Survivorship-Bias führt dazu das die Rolle von Faktoren wie Talent und harte Arbeit völlig überschätzt werden, während der viel wichtigere Faktor Zufall gar nicht auffällt. Deshalb treffen einerseits Leute schlechte Entscheidungen für ihr Leben und auch für politische Fragestellungen ist es imho sehr relevant. Wenn ich bspw. davon ausgehe, das jemand mit dem Talent eines Bill Gates oder Steve Jobs nur extrem selten vorkommt und sich der Reichtum aus dem außergewöhnlichen Talent ergibt, dann werde ich vermutlich eine andere Haltung zu der Besteuerung solcher Einkommen haben als wenn ich davon ausgehe, das es 10.000 Leute mit ähnlichem Talent gab, die aber eben nicht von einer Verkettung glücklicher Zufälle profitiert haben oder deren Erfolg durch irgendein Unglück verhindert wurde.


Das kommt mir gerade so bekannt vor, weil ich das schon mal in einem Buch auf ner Flugreise gelesen habe, als ich zur Beerdigung meines Vaters geflogen bin. Mir fällt der Titel gerade nicht ein.

Aber ja, du hast damit Recht und das ist so ein Ding, wo wir Mensche immer wieder beweisen, dass wir uns leicht manipulieren lassen bzw. immer wieder gerne selbst manipulieren.


< antworten >