Thema:
Re:Neubaumieten sind zu hoch für Mehrheit der Deutschen flat
Autor: Telemesse
Datum:24.01.19 21:26
Antwort auf:Re:Neubaumieten sind zu hoch für Mehrheit der Deutschen von Kilian

>>Kleines Beispiel aus dem Medizinsektor: Wir haben eine Praxis auf dem Land (circa 1,5 Stunden von München oder Nürnberg entfernt). Wir sind mit die modernste Praxis im süddeutschen Raum, bieten unzählige, sehr seltene Weiterbildungsmöglichkeiten und zahlen vor allem gut das Doppelte (!) vom branchenüblichen Gehalt. Bei uns im Ort kostet der Quadratmeter zur Miete genau die gewünschten 5-6 Euro. Zudem sind wir noch Naherholungsgebiet. Anzahl an Bewerbungen für dringend benötige Ärzte: 0,00000!
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>Das ist wirklich bitter, aber eben auch nachvollziehbar. Wer studiert hat, kennt die großen Städte und hat oft kein Bock mehr auf die Provinz. Ich kann das nur zu gut nachvollziehen - mir ist ja München manchmal schon zu klein! ;)
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>Für so ein Leben auf dem Land muss man schon eine Leidenschaft haben, denn neben den Vorteilen gibt es auch jede Menge unabweisbare Nachteile. Ist halt Geschmacksfrage.
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>Wenn ihr aber wirklich so gut seid, dürfte es doch eher eine Frage der Reichweite sein, oder? Ich denke, irgendwo da draußen gibt es schon den ein oder anderen Arzt / die ein oder andere Ärztin, die Lust hätte in Wemding in eurer Praxis zu arbeiten - er / sie hat nur noch nie von euch gehört! Hast du schon mal über eine Headhunting-Agentur nachgedacht?
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>>Hat man die Möglichkeiten mit den Kollegen zu sprechen, wieso sie nicht anfangen, ist die Antwort immer gleich: ICH GEH NACH MÜNCHEN und nicht aufs Land. Vielleicht gerade noch so irgendwie nach Augsburg, wenn es nicht anders geht. Ich bin doch kein Wald-und-Wiesen-Arzt!!!1!!
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>Warum seid ihr denn in Wemding und nicht wenigstens im Einzugsgebiet einer größeren Stadt? Das Ries ist ja fast schon Mecklenburg von der Bevölkerungsdichte... ;)
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>>Jo, so tummeln Sie sich dann zu viert ohne Arbeit für die Hälfte des Geldes in München und können kaum die Miete zahlen. Dürfte jetzt nicht nur ein Syndrom bei Ärzten sein ;)
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>Die Ärztedichte ist wirklich extrem hoch, aber ich kenne hier keinen Zahnarzt, der am Hungertuch nagt. Die verdienen schon genug, um sich die Stadt leisten zu können - im Gegensatz zur Zahnarzthelferin, der Bäckerin, dem Müllmann usw. Das ist das eigentliche Problem. Mein langjähriger Stamm-Friseur schließt nächste Woche eine Filiale, weil er kein Personal mehr findet... :(
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>PS: Mein überragend guter Zahnarzt ist nach 20 Jahren mit seiner Praxis von München an den Chiemsee umgezogen. Seitdem tue ich mich schwer einen auch nur halbwegs so guten Zahnarzt zu finden. Kennst du jemanden in München und Umgebung oder hast eine Idee, wie ich vorgehen sollte um einen top Zahnarzt zu finden? Gerne auch per PM. :)


Ich hatte in München einen Top Orthopäden/Chirurgen der mir nach misslungener Erst OP in einer anderen Klinik und langwieriger Leidensgeschichte mein kaputtes Sprunggelenk wieder einwandfrei zusammengebastelt hat. Der hat jetzt eine Praxis in der Schweiz in Basel. Da ließe sich in wesentlich entspannterer Atmosphäre deutlich mehr verdienen als in München;-)


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