Thema:
Mal was zu Baukosten und Mietpreisen flat
Autor: Telemesse
Datum:24.01.19 13:03
Antwort auf:Neubaumieten sind zu hoch für Mehrheit der Deutschen von Gaius B.

Wir haben das bei unserem letzten Neubau hier mal überschlagen und sind zu folgendem Ergebniss gekommen:
Bei Erwerb einer 100qm Neubauwohnung hier im Oberfränkischen Coburg in guter Lage und mit guter Ausstattung sind incl. T-Garage aktuell ca. 400.000,-€ zu berappen.
Mal angenommen der Käufer hat eine Eigenkapitalquote von 100% und braucht kein Bankdarlehen kommt folgendes dabei raus.
Kaufpreis 400.000,-€ zzgl. 20.000,- Erwerbsnebenkosten (GES, Notar, Grundbuch) 420.000,-€ Erwerbskosten
Eine angenommene Miete von 7,-€/m²= 700,-€/Monat = 8.400,-€ im Jahr.
Diese sind zu versteuern. D.h. davon bleiben Netto bestenfalls 5.000,-€/Jahr übrig.
D.h. ich komme hier auf eine Kapitalrendite von gerade mal 1,19%
Wenn ich davon noch Instandhaltungskosten, Mietausfallwagniss etc. abziehe komme ich bereits auf ein negatives Ergebniss. Finanzierungskosten würden das Ergebniss nochmals verschlechtern.
D.h. für diese Wohnung wären mindestens 8-8,50 Euro Kaltmiete notwendig um dauerhaft kein Geld draufzulegen.
Von einer brauchbaren Rendite oder gar Miethai oder Ausbeuterpreisen sind wir aber selbst da noch meilenweit entfernt.
Wohlgemerkt ich spreche hier von einer mittelgroßen Stadt in Oberfranken mit noch relativ moderaten Grundstückspreisen. In den Ballungszentren mit merklich höheren Bodenpreisen kann man auf die Mietpreise also durchaus noch den ein oder anderen Euro draufschlagen ohne das sich da irgendeiner eine goldene Nase verdient wie so oft behauptet wird.
Mietpreisobergrenzen von 6-7 Euro wie vom Berliner Senat angestrebt sind also meines erachtens vollkommen illusorisch.


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