Thema:
Re:Das machen die doch eh schon flat
Autor: Telemesse
Datum:23.01.19 10:22
Antwort auf:Re:Das machen die doch eh schon von Lynne

>>>Und was soll das eigentlich für eine "Lösung" sein?
>>
>>Das Problem ist, dass offensichtlich etliche dieser Messstationen keine repräsentativen Werte liefern und die deswegen erteilten Fahrverbote so gut wie keine Auswirkung auf die Qualität der Luft, Feinstaubbelastung etc haben. Die Kombination aus zweifelhaften Messwerten, willkürlich gesetzten Grenzwerten und Gerichten, die sich an einer für die Situation untauglichen Gesetzgebung orientieren müssen, ergibt „Lösungen“, die für die eigentlichen Probleme vollkommen ungeeignet sind.
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>Also die Messsationen weg von der Straße in die nächste Parkanlage und rein in den nächsten Park? Was soll daran denn dann Representativer sein?
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Nein. Nicht in den nächsten Park aber eben so weit weg von der Straße wie es die EU Richtlinie zuläßt. Die Toleranz ist da und wird von allen anderen Ländern wohl auch fleißig genutzt. Wenn man dies nicht möchte müsste man das Gesetz ändern, die Toleranzen streichen und EU weit feste Abstandswerte festlegen. Nur so könnte man dann auch eine wirkliche Vergleichbarkeit der Messungen in unterschiedlichen Städten/Ländern erreichen. Akktuell gibt es defacto keine wirkliche Vergleichbarkeit weil die Vorgaben eigentlich zu schwammig sind.


>>Dass sich etwas ändern muss steht außer Frage. Meiner Meinung nach ist die Umstellung auf E-Mobilität nur ein Teilaspekt. Städte brauchen ein komplett neues Verkehrskonzept. Es müssen Alternativen geschaffen werden. Anstatt Milliarden um Milliarden in eine Infrastruktur für noch mehr Autos auf den Straßen zu stecken, sollte versucht werden die Zahl an Fahrzeugen auf den Straßen zu senken. Ein Großteil des Feinstaubs stammt im übrigen von Bremsen und Abnutzung der Reifen. Daran ändert auch ein Elektromotor nichts.
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>Wir sind eine Nation die reichlich Autos herstellt und unsere Politik kriecht den Herstellern seit Jahrzehnten ins Rektum, da kannst du halt keinen Politikwechsel Richtung bessere Infrastruktur für Radfahrer, den öffentlichen Nahverkehr usw. erwarten. Und auch gegen alle anderen Reglementierungen (wie jetzt halt auch die Grenzwerte) wird bis zum Umfallen gekämpft von Politik und Wirtschaft aus.
>Ansonsten stimme ich dir natürlich zu, ein Szenario mit deutlich weniger Privatverkehr auf den Straßen hätte viele Vorteile.
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>>Ein Großteil des Feinstaubs stammt im übrigen von Bremsen und Abnutzung der Reifen. Daran ändert auch ein Elektromotor nichts.
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>Und die kommenden Fahrverbote haben immer noch nix mit Feinstaub zu tun.
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>Lynne


Das generelle Problem ist doch unstrittig das viel zu hohe Verkehrsaufkommen in den Innenstädten der Ballungszentren unabhängig davon ob da jetzt Benziner, Diesel oder E-Autos im Stau stehen. Da wäre es doch nur sinnvoll und ehrlich zu sagen: Wir wollen den Verkehr aus den Städten raushaben und eben Konzepte zu entwickeln wie man dies schaffen kann (City Maut, Ausbau ÖPNV, mehr Radwege etc.). Da jetzt die Nebelkerze "Der Diesel ist schuld" zu zünden ändert doch an der Problematik der verstopften Innenstädte genau gar nix. Vielleicht wäre ohne die Diesel die NOX Werte (Deren Schädlichkeit in den gemessenen Konzentration ja wohl recht fragwürdig ist) etwas besser, dafür wären wohl aufgrund mehr Benzinern wieder merklich höhere Co2 Werte zu erwarten. Und selbst eine reine Elektroflotte würde an dem Verkehrschaos in den Städten erst mal nichts ändern.


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