Thema:
Interessante Unfallstatistik flat
Autor: Telemesse
Datum:22.01.19 14:02
Antwort auf:Auto Thread 20: keiner mag mehr fahren von enju


[https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressekonferenzen/2018/verkehrsunfaelle_2017/Pressebroschuere_unfallentwicklung.pdf?__blob=publicationFile]

Ab Seite 29 findet man dort die ganzen europäischen Vergleichsstatistiken.

„Bezogen auf die Bevölkerung in allen Ländern der EU starben 2017 im Straßenverkehr durchschnittlich 49,5 Menschen je 1 Million Einwohner. Zwischen den einzelnen Mit- gliedstaaten bestanden jedoch große Unterschiede: In Schweden und dem Vereinigten Königreich gab es weniger als 30 Verkehrstote je 1 Million Einwohner. Am gefährlichs- ten war es auf den Straßen in Rumänien (99) und Bulgarien (96). In Deutschland waren es 39 Verkehrstote je 1 Million Einwohner. Mit diesem Wert liegt die Bundesrepublik innerhalb der 28 EU-Länder auf Rang neun.“

D.h. Deutschland liegt trotz fehlendem Tempolimit deutlich unter dem EU Durchschnitt bei den Verkehrstoten und auch nicht allzuweit entfernt von den Ländern mit den wenigsten Toten. Unter der Berücksichtigung der in Deutschland sicherlich deutlich höheren Verkehrsdichte lässt sich also keine direkte Kausalität zwischen fehlendem Tempolimit und höheren Todesfällen belegen.

Deutlich gefährlicher sind da nachweislich Landstraßen:

„Dennoch sind Autobahnen – bezogen auf die gefahrenen Kilometer – die sichersten Straßen: Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen haben Kraftfahrzeuge auf deutschen Straßen insgesamt 784 Milliarden Kilometer (2016) zurückgelegt, davon ein Drittel auf Autobahnen (31,4 %). Aber nur jeder vierzehnte Unfall mit Personenschaden (6,9 %) und jeder achte Verkehrstote (12,9 %) entfiel 2017 auf eine Autobahn."

Das bedeutet also das der Sicherheitsaspekt bei der Frage um ein generelles Tempolimit keine relevante Größe darstellt. Unbestritten dürfte jedoch ein generell geringerer Kraftstoffverbrauch, geringerer CO2 Ausstoß und entspannteres Fahren sein.


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