Thema:
Re:Der nächste Blödsinn - Was saufen die da in Berlin? flat
Autor: Telemesse
Datum:20.01.19 19:11
Antwort auf:Re:Der nächste Blödsinn - Was saufen die da in Berlin? von magus

>>>[https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/spd-will-hoechstpreis-fuer-mieten-in-berlin-15996048.html]
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>>>Klingt für mich zumindest schonmal wirkungsvoller und für den Steuerzahler besser, weil günstiger, als die anderen Ideen.
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>>Die angestrebte Mietobergrenze von 6-7 € ist doch komplett weltfremd
>>Dies würde bedeuten, daß bei den derzeitig gültigen Bauvorgaben und Energiestandards das Neubauen und Sanieren von Wohnungsbestände  zu einem höchst defizitären Geschäft wird. Bei den aktuellen Grundstücks- und Baukosten sind solche Mietpreise absolut illusorisch.
>>Der private Wohnungsbau dürfte damit komplett zum Erliegen kommen. Für die Stadt wäre jeder Neubau ein zusätzliches Verlustgeschäft und auch die Sanierungen von Beständen kaum noch zu finanzieren. Das Fatale an der Idee ist ja aber das so eben die Städte auf Dauer nicht nur den Wohnungsbau für Bedürftige subventionieren müsste sondern eben den gesamten Wohnungsbau, da bei dem Spaß garantiert kein privater Investor mehr mit macht.
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>Schon mal überlegt, dass du zwar die Meinung von Investoren vertrittst, aber die Leute die diese Mieten zahlen müssen keine Investoren, sondern normale Menschen sind?
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>Ist ja schön und gut, dass du ein Problem damit hast, aber von meinem Standpunkt aus (und die der ganzen Mieter) ist dein Standpunkt halt auch absolut nicht nachvollziehbar und klingt wie das übliche "Aber wir wollen unseren unendlich Geld Cheat weiter nutzen dürfen um uns bis zum erbrechen am Leid anderer Bereichern zu können".
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>Statt jetzt also auf Berlin zu schimpfen, könntest du mal echte Alternativen vorschlagen. Die lese ich von dir nämlich überhaupt nicht. Jedenfalls klingt es so für mich, als ob du es nur deswegen lieber hättest das alles so bleibt wie es ist, weil man nur so Geld verdienen kann. Jedenfalls aus deinem Blickwinkel.


Ich vertrete überhaupt keine Meinung sondern bewerte nur Ideen und Vorschläge. Die die da von der Berliner Regierung gemacht werden sind nach minimalstem Hinterfragen sofort als entweder (rechtlich) nicht umsetzbar oder dauerhaft nicht finanzierbares Geldgrab zu entlarven.

Mein Vorschlag (weil du ja explizit danach gefragt hast): Die Baustandards und aktuellen energetischen Vorgaben müssen reduziert werden. Das was in den letzten Jahren an Vorgaben dazugekommen ist bringt defacto nur noch minimale Effiziensverbesserungen bei deutlich höheren Kosten. Diese Kosten liegen btw. nicht nur im Bau sondern insbesondere auch in den Betriebskosten was sich in dauerhaft teureren Nebenkosten wiederspiegelt.
Die Kommunen müssen massiv selbst Wohnungen neu bauen und zwar im unteren und mittleren Preissegment auf ihren eigenen Grundstücken. Hier muss das Geld hinfließen und nicht in den aktuell viel zu teuren Ankauf von maroden Altbeständen. Da die Kommunen mit ihren eigenen Beständen keine Gewinnerzielungsabsicht verbinden müssen, müssten sie also in diesem Segment preiswerter anbieten können als private Investoren und somit langsam aber stetig eine immer größer werdende Alternative zu Läden wie Deutsche Wohnen & Co. werden.
Das obere Preissegment muss privaten Investoren überlassen werden und darf auch nicht reguliert werden. Hier könnte evtl. eine Quote hilfreich sein, die z.b. einen maximalen Prozentualen Anteil on Oberklassewohnungen je Stadtteil festlegt (z.b. 30%).  D.h. wer in Berlin Mitte ein Luxus Penthouse haben möchte muss dies auch kaufen/mieten können und eben entsprechend auch ablatzen dürfen. Mit einer klaren Quoute könnte man aber eben eine Verdrängung von normalen Wohnungen aus ganzen Bezirken gezielt vermeiden.
Das ist jetzt nur mal so ein Gedankenspiel von mir. Am Ende wird es aber nie zielführend sein wenn ich versuche nur staatlich oder nur privat zu agieren. Man muss eben sehen wer kann welches Klientel am besten bedienen und wie setze ich Rahmenbedingungen und verteile die Aufgaben so das am Ende ein Konzept rauskommt bei dem alle mitmachen und sich in ihrer Nische etablieren können.


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