| Re:Food Sharing |  |
Bin seit einigen Wochen dabei und sehr begeistert. Allein in Leipzig gibt es rund 300 Betriebe, die mitmachen - Ladengeschäfte, Gaststätten und Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt.
Es geht in erster Linie um das Retten von Essen, weniger um Bedürftigkeit - wobei das auch ein Aspekt ist. So haben wir Adressen von Einrichtungen, wo wir rund um die Uhr Essen abgeben können. Und dann gibt es öffentliche Schränke und Behälter, wo Leute Essen hinbringen (Brote, Obst, Gemüse etc.) und sich jeder bedienen kann. Bei einem meiner ersten Probeaufträge ging es zu einem Fahrrad, das an einer Kreuzung abgestellt ist und drei große Körbe hat, die mit einer Plane abgedeckt sind. Innerhalb der 20 Minuten, wo ich dort war, schauten ein halbes Dutzend Leute vorbei und guckten, was es gibt.
Ich trage mich regelmäßig für Schnellrestaurants ein, bei denen man bei Ladenschluß alles Übriggebliebene abholt. Mein Liebling ist ein Asia-Buffet, wo man 2x am Tag die Behälter leeren kann, direkt von der Buffettheke, von der sich Minuten zuvor noch zahlende Gäste bedient hatten.
Ähnlich interessant sind türkische Schnellrestaurants, wo es Reis, Fleisch, Suppen und ähnliches gibt. Teilweise 10 kg.
Oft füllt man es selbst in eigene Behälter; manchmal gibt man die Behälter einem Mitarbeiter, der sie füllt; manchmal bekommt man bereits Verpacktes. Für jeden Betrieb gibt es eine kleine Anleitung.
Das ist alles so irreal; und dabei gibt es nicht mal genug Abholer; gerade für die Imbisse, die erst gegen 23.30 Uhr schließen. Oder für einen Bäcker, bei dem ich bei meinem ersten Besuch 60 Stück Blechkuchen verschiedener Sorten bekam.
Von der Organisation her meldet man sich ins Team einer Einrichtung und kann sich dann in den Kalender eintragen, wann immer man will und noch Platz ist.
Die Betriebe sind eher dankbar - sie würden ja sonst alles in die Tonne werfen.
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