Thema:
Re:Kretzschmars Sicht flat
Autor: Bomber
Datum:15.01.19 08:24
Antwort auf:Re:Kretzschmars Sicht von magus

>>... denn genau hier sehe ich das Problem in der momentanen Diskussionskultur. Dass eben nicht mehr mit Gegenargumenten kritisiert wird,  sondern nur noch über persönliche Angriffe und Beleidigungen "Kritik" kommt. Ganz so als ob keiner mehr in der Lage ist, ein Argument zu formulieren.
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>Argumente klappt meistens noch, aber bei Gegenargumenten hört es dann auf. Es will nur keiner zugeben. Dabei ist es inzwischen auch wirklich egal geworden ob es um Politik oder Videospiele geht. Alles ist ein Sumpf aus "Mit der Welle mit schwimmen" und "auf ihn mit Gebrüll" geworden. Das ist echt nicht mehr feierlich. Zum Glück ist es in der Realität IMHO noch nicht so schlimm geworden, wie im Internet. Von Angesicht zu Angesicht unterhält man sich halt doch nochmal ganz anders als im Netz.


Es mag sein, dass es noch nicht ganz so schlimm geworden ist, doch besser wird's wohl nimmer. Ich hab ja meine eigene These dazu:
WIR sind schuld daran, dass der Diskurs den Bach runter geht. Also, wir als frühe Internetnutzer. Wir haben im Schutz der Anonymität in der Frühzeit des Netzes schon begonnen Beleidigungen und Anfeindungen als "Argumente" zu verwenden. Und nun hat es uns eingeholt und ist ins RL übergesprungen. Denn leider kann ich die Art der "Argumenation" ohne Sachbezug immer mehr beobachten
Sei es in der Politik, Business oder auf der Strasse. Es zählen immer weniger Inhalte und nur noch Emotionen. Und das, ist wie bereits gesagt, IMO brandgefährlich. Denn wenn Diskussionen normalerweise emotionslos geführt werden, sind Demagogen auch für einfache Gemüter leicht zu identifizieren. Werden nur noch Emotionen transportiert, ist die Chance der Tarnung eines solchen ungleich höher.


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