Thema:
Re:Ich will Sanders! flat
Autor: Kyo
Datum:13.01.19 17:04
Antwort auf:Re:Ich will Sanders! von magus

>>>Gesehen bei Fahrenheit 11/9 von Michael Moore.
>>
>>LOL! Ach so, war das ein Humorversuch?
>
>Nö?
>
>[https://youtu.be/VRoKgfoqmFQ]
>
>[https://youtu.be/I8qBexfR3r4]
>
>[https://www.vox.com/policy-and-politics/2017/11/14/16640082/donna-brazile-warren-bernie-sanders-democratic-primary-rigged]
>
>[https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/jun/11/democrat-primary-elections-need-reform]


Ach, das leidige Gejammer über Superdelegates. Die haben Obama damals auch nicht davon abgehalten, Clinton zu schlagen. Tatsache ist: Sanders lag so oder so hinten. Wie gesagt, ca. 4 Mio Stimmen haben ihm am Ende gefehlt. Ob mit oder ohne Superdelegates, ob proportionale Zuweisung der Delegierten oder "Winner Takes All" nach Staat (wie bei den Republikanern), am Ende läge basierend auf den Wahlergebnissen immer Clinton vorne:

[https://www.politifact.com/truth-o-meter/statements/2016/jul/25/donald-trump/no-donald-trump-bernie-sanders-wouldnt-have-won-ev/]


Das ist auch überhaupt kein Wunder, denn von den zehn bevölkerungsreichsten Staaten hat Clinton in den Primaries nun mal die größten 9 gewonnen, oft mit großem Vorsprung. Platz 10 war Michigan mit einem Vorsprung von lumpigen 1,4% für Sanders - das war angesichts der proportionalen Verteilung von Delegierten kaum mehr wert als eine knappe Niederlage. Von den Top-20-Staaten hat Clinton 16 gewonnen (und in 17 die meisten Stimmen geholt, mehr dazu unten).

California: Clinton vorne mit 2,745,302 (53.1%) zu 2,381,722 (46.0%)
Texas: Clinton vorne mit 936,004 (65.2%) zu 476,547 (33.2%)
Florida: Clinton vorne mit 1,101,414 (64.4%) zu 568,839 (33.3%)
New York: Clinton vorne mit 1,133,980 (57.5%) zu 820,256 (41.6%)
Pennsylvania: Clinton vorne mit 935,107 (55.6%) zu 731,881 (43.5%)
Illinois: Clinton vorne mit 1,039,555 (50.6%) zu 999,494 (48.6%)
Ohio: Clinton vorne mit 696,681 (56.1%) zu 535,395 (43.1%)
Georgia: Clinton vorne mit 543,008 (71.3%) zu 214,332 (28.2%)
North Carolina: Clinton vorne mit 622,915 (54.5%) zu 467,018 (40.9%)

Michigan: Sanders vorne mit 598,943 (49.7%) zu 581,775 (48.3%)
New Jersey: Clinton vorne mit 566,247 (63.3%) zu 328,058 (36.7%)
Virginia: Clinton vorne mit 504,741 (64.3%) zu 276,370 (35.2%)

Washington: Caucus: Sanders vorne mit 19,159 (72.72%) zu 7,140 (27,10%)
        "  Primary: Clinton vorne mit 420,461 (52.4%) zu 382,293 (47.6%)
Arizona: Clinton vorne mit 262,459 (56.3%) zu 192,962 (41.4%)
Massachusetts: Clinton vorne mit 606,822 (49.7%) zu 589,803 (48.3%)
Tennessee: Clinton vorne mit 245,930 (66.1%) zu 120,800 (32.5%)

Indiana:  Sanders vorne mit 335,074 (52.5%) zu 303,705 (47.5%)
Missouri: Clinton vorne mit 312,285 (49.6%) zu 310,711 (49.4%)
Maryland: Clinton vorne mit 573,242 (62.5%) zu 309,990 (33.8%)

Wisconsin: Sanders vorne mit 570,192 (56.6%) zu 433,739 (43.1%)

Washington ist ebenso wie Nebraska ein Sonderfall, weil es da eine nicht-bindende offene Vorwahl gab und einen bindenden Caucus. In beiden Fällen gewann Sanders den Caucus während Clinton bei der offenen Vorwahl mit einer vielfach höheren Wahlbeteiligung mehr Stimmen holte. Es ist bezeichnend, dass die Sanders-Verfechter sich an solchen Ergebnissen aber nicht stören und weiterhin das Caucus-Verfahren verteidigen, wo in diesen Fällen weit mehr Leute um ihre Stimme gebracht wurden. Es geht diesen Leuten nicht um demokratische Prinzipien, es geht nur darum, wie der eigene Kandidat eher gewinnen kann.


>[https://www.snopes.com/fact-check/bernie-sanders-won-nevada/]

Äh, was? Da steht, dass manche Leute die Wunschvorstellung verbreitet haben, Sanders würde am Ende in Nevada vorne liegen, es letztendlich aber nicht so war. Und weiter?


>[http://morgancountyusa.org/wp-content/uploads/Bernie-v-HRC-2016-Primary-Sheet1.pdf]

Was soll das hier aussagen? Jeder weiß, dass Clinton in West Virginia schlecht abgeschnitten hat.

Sanders hat viele kleine Staaten gewonnen, das hat nie jemand bestritten, nur hilft das abgesehen von guter Presse bei so einer Wahl wenig, weil sie halt mangels Einwohnern weniger Bedeutung haben und die Demokraten ihre Delegierten ohnehin proportional zuweisen. So ein viel beachteter Sieg in Michigan war für ihn am Ende nur vier Delegierte mehr wert von 1820, die er isgesamt geholt hat. Im Vergleich dazu hatte Clinton allein in South Carolina (nicht mal unter den Top 20 der bevölkerungsreichsten Staaten) 25 Delegierte Vorsprung rausgeholt.


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