Thema:
Die Berliner Wohnungsmarktstrategen flat
Autor: Telemesse
Datum:13.01.19 10:49
Antwort auf:Politik in Bund, Land und Europa Teil 3 von Gaius B.

Nochmal was zur Berliner Wohnungspolitik.
Auch wenn es einigen hier nicht in den Kram passt, das ganze ist echt so unfassbar und haarsträubend das es weh tut und eigentlich nur in einem Desaster enden kann.

Kurzfassung: Der hochgeschätzte und allgemein beliebte Bürgermeister Müller möchte gerne die Wohnungsbestände der 2004 privatisierten GSW zurückkaufen.

2004 wurde die gesamte Gesellschaft mit ihren 65.000 Wohnungen vom Land Berlin  für 405 Millionen verkauft. (ca. 6.200,- €/Wohnung)
2019 hält die Gesellschaft u.a. noch ca. 51.000 Wohnungen aus dem damaligen Bestand. Deren Rückkaufswert wird derzeit auf mind. ca. 7 Milliarden Euro geschätzt. (ca. 137.000,-€/Wohnung)

D.h. Herr Müller möchte den Schnäppchenverkauf aus 2004, den er als damaliger SPD Fraktionschef hauptsächlich mitzuverantworten hatte wieder begradigen indem er nun die Wohnungen zu mehr als dem 20 fachen zurückkauft, mit Geld das er gar nicht hat und somit mal per Federstreich einen Verlust von ca. 6,6 Milliarden Euro realisiert. Gleichzeitig verschafft er so dem Land Berlin noch unkalkulierbare Kosten für Instandhaltungen und Modernisierungen der Wohnungen wofür wiederum kein Geld da ist.

Das beste an der Sache ist jedoch, daß so eben mal zig Milliarden Steuergelder ausgegeben werden ohne das auch nur eine einzige dringend benötigte neue Wohnung entsteht. Die Chefs der Deutschen Wohnen dürften sich dagegen mit dem Erlös aus dem Deal ihre Villen in Acapulco und St. Tropez im Ribbery Style vergolden lassen. Der Wohnungsmarkt dürfte noch angespannter werden und wie dadurch eine Preisentspannung am Markt entstehen sollte wird wohl auch das Geheimniss der hinter diesem Masterplan stehenden Regierungsstrategen stehen.

Man könnte als Land Berlin natürlich auch hergehen und mit den 7 Milliarden Euro (nach aktuellen Kosten geschätzt) ca. mind. 25.000 zusätzliche, nagelneue Wohnungen bauen um den Wohnungsmarkt zu entlasten und eine staatliche Konkurrenz/Alternative zu den privaten Gesellschaften zu etablieren. So weit scheint die Denke bei den Rot/Rot/Grünen Spezialisten aber nicht zu reichen.

[https://www.morgenpost.de/berlin/article216184471/Mueller-will-privatisierte-GSW-Wohnungen-zurueckkaufen.html]

Hier noch ein Kommentar zu dem ganzen Thema
[https://www.morgenpost.de/meinung/article216186661/Rueckkauf-von-Wohnungen-Ein-fatales-Signal.html?fbclid=IwAR2MhkawcA9c2a6YMW1F5LWrVnR2eutnBoDAmaFn_Iv_j_969ibhF_hj5eo]


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