Thema:
Re:Trotz Dieselfahrverbot nicht weniger Stickoxide flat
Autor: FS
Datum:10.01.19 13:53
Antwort auf:Re:Trotz Dieselfahrverbot nicht weniger Stickoxide von Telemesse

>Der „Waldbrand“ ist nur leider wissenschaftlich gar nicht belegt.

Gar nicht? Es gibt ne Menge Indizien. Genau wie bei Asbest, Zigarettenrauch und anderen Dingen die sehr lange als harmlos galten sollte man solche Indizien nicht wegwischen sondern lieber bisschen zu vorsichtig sein als hinterher großes Bedauern gegenüber den Opfern zu äußern. Bei NOx siehe hier - das ist mehr als "gar nicht":

Der Erkenntnisstand zu den Langzeitfolgen von NO2 wurde in der Folge im Rahmen des WHO-Projektes ‚Health risks of air pollution in Europe‘ (HRAPIE) erweitert (WHO 2013b; Heroux et al. 2015). Die WHO-Gremien zogen dazu aktuelle Bevölkerungsstudien aus Europa heran, die den Zusammenhang zwischen der Mortalität von Erwachsenen in einem Konzentrationsbereich von NO2 unter 40 µg/m3 im Jahresmittel untersuchten. Sie kamen zu dem Schluss, dass gesundheitsrelevante Wirkungen von NO2 ab einer langfristigen durchschnittlichen Exposition von 20 µg/m3 kalkuliert werden müssen.

Die Auswirkungen einer langfristigen Exposition in diesen niedrigen NO2-Konzentrationsbereichen werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Die US-amerikanische Umweltbehörde EPA (United States Environmental Protection Agency) veröffentlichte 2016 eine systematische Übersicht über Studien zu NO2 bis zum Jahr 2014, wobei besonderes Augenmerk darauf gelegt wurde, die Effekte von NO2 unabhängig von anderen Schadstoffen zu beurteilen. Der Zusammenhang zwischen einer kurzfristigen NO2-Belastung und Asthmaanfällen wird demnach als kausal belegt eingestuft. Der Zusammenhang zwischen einer langfristigen NO2-Belastung und der Asthmaentstehung wird als „möglicherweise“ kausal eingestuft. Es fehlen nach Ansicht der US EPA genügend aussagekräftige Studien, die einen von anderen Schadstoffen unabhängigen Effekt zeigen. Gleiches gilt lt. EPA für die in Betracht gezogenen gesundheitlichen Folgen Herz-/Kreislauferkrankungen, Diabetes, reduziertes Wachstum im Mutterleib, Krebs und die Sterblichkeit (EPA 2016).


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