Thema:
Ernährungsbericht als Bespiel für das was mich nervt flat
Autor: Dr. Robotnik
Datum:10.01.19 11:38
Antwort auf:Die M! Tageszeitung - Journalismus VII von Telemesse

Gestern Abend hab ich in den Nachrichten noch Klöckners Rede zum Ernährungsbericht gesehen. 
Hier mal ein Artikel dazu:
[https://www.zeit.de/amp/wissen/gesundheit/2019-01/ernaehrung-verbraucher-julia-kloeckner-ernaehrungsreport-2019]

Hier der Bericht (wirklich simpel gehalten. Da kann jeder mal nen Blick drauf werfen: [https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2019.pdf%3F__blob%3DpublicationFile&ved=2ahUKEwiVooqp6-LfAhUKalAKHefKDY0QFjAAegQIAhAB&usg=AOvVaw1VLYxDkFvV2vBDp0jv7E68]


Ich will mich mal mit wenigen Zahlen begnügen:
91% wollen, dass ihr Essen gesund ist
70% ist artgerechte Tierhaltung wichtig
42% behaupten, dass ihnen Fairtrade wichtig sei

Gleichzeitig werden die Menschen immer fetter, was mich vermuten lässt, dass sie nicht so besonders gesund essen. 

Zu Artgerechter Tierhaltung hab ich jetzt auf die Schnelle nur Zahlen zu Bio gefunden:
"Bei Fleisch ist der Bio-Anteil noch geringer: 2016 lag er bei Geflügel bei 1,4 Prozent" [...] bei Fleisch- und Wurstwaren sogar nur bei 1,2 Prozent"
[https://www.foodwatch.org/de/informieren/bio-lebensmittel/mehr-zum-thema/zahlen-daten-fakten/

Fairtrade Kaffee gibt es sogar beim Lidl.  Der Marktanteil von Fairtrade beim Kaffee beträgt trotzdem bloß 3,8 Prozent [https://www.fairtrade-deutschland.de/service/presse/details/12-milliarden-umsatz-mit-fairtrade-produkten-1951.html)


Und jetzt zu dem was mich nervt: Die Leute sind unehrlich zu sich selbst und reden einfach das nach, was sozial erwünscht ist.
Der Fairtradekaffee steht überall. Aber den Euro mehr für den Fairtrade zahlen nur wenige.
Könnte man beim Kaffee noch sagen "gut, der schmeckt auch schlechter" ist es beim Fleisch nicht so.
Sie sagen: "Mir ist das Tierwohl wichtig" und stecken sich im gleichen Atemzug 400g Putenbrust für 2,39€ in den Einkaufswagen. Wer ehrlich ist der sagt "Mein Geld ist mir wichtiger als das scheiß Tier". Wer das aber sagt wird (das behaupte ich ganz frech) von den gleichen Leuten schief angesehen. Dabei ist der einzige Unterschied zwischen ihm und den anderen, dass er es ausspricht.

Mir ist bewusst, dass ich jetzt beginne wilde Vergleiche zu ziehen, aber:
Beim Thema Umwelt ist es IMO genau das gleiche.
Ich will weniger Plastik, weniger Verpackungsmüll, ich will es regional, wenig CO2 bla bla bla.
Aber sein Verhalten darauf ausrichten? Nö. "Ich trag doch keinen Kasten Gasflaschen von Auto ins 2. OG". Schön den 6er Träger 1,5l PET. Und wenn Geld für die Urlaubsreise vorhanden ist, dann findet die auch statt (ja, ich verallgemeinere gerade).

(Vorsicht, der Vergleich geht nun noch weiter):
Und es lässt sich (glaube ich) auch auf diverse andere Dinge übertragen: Mehr Geld für Familien, keine Altersarmut, bessere Gesundheitsversorgung, und gleichzeitig natürlich Steuererleichterungen und bitte Teilzeit und Grundeinkommen.
Wünsche hier, wünsche da. Aber persönliche Leistungs- oder Verzichtsbereitschaft? Fehlanzeige.
Ich will echt kein Politiker sein.

Aber am Ende kommt es so raus, dass die Leute irgendwelche Wünsche äußern aber nicht bereit sind irgendwas dafür tun zu wollen.
Das nervt.


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