Thema:
Berlin will arm bleiben flat
Autor: Telemesse
Datum:07.01.19 09:52
Antwort auf:Die M! Tageszeitung - Journalismus VII von Telemesse

Berlin ist für Investoren ein Albtraum

Die Berliner Stadtregierung hat bereits den Technologiekonzern Google vergrault. Nun will sie einem privaten Immobilienunternehmen Hunderte von Wohnungen entreissen. Und eine der drei Regierungsparteien plädiert gar für dessen Enteignung.

„Nomen est omen: Mehrere Blöcke an der ehemaligen Prunkstrasse der DDR, der Karl-Marx-Allee in Ostberlin, sollen nach dem Willen der Berliner Stadtregierung von privatem wieder in staatlichen Besitz übergehen. Die Art und Weise, wie der zuständige Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg «trickst», um an die Wohnungen zu kommen, würde jedem Finanzjongleur Ehre machen und könnte ein juristisches Nachspiel haben.

Zu nutzen macht sich die Stadt, dass die Mieter ein Vorkaufsrecht besitzen, das sie jetzt mithilfe der Stadt ausüben wollen. Das nötige Quorum von gut einem Viertel, um bei einer Eigentümerversammlung Entscheide wie eine Sanierung zu blockieren, wurde erreicht: Je nach Block wollten 34 bis 46% ihr Vorkaufsrecht ausüben. Bei dem umstrittenen Vorgehen der Stadt soll jeder, der will, einen Kredit von der ebenfalls staatlichen Investitionsbank Berlin bekommen, um seine Wohnung zu kaufen. Diese wird dann sofort an eine städtische Wohnbaugesellschaft weitergereicht. Der Mieter ist also nur ein Strohmann, der in dem «gestreckten Kauf» zwischengeschaltet wird. Das politische Ziel wäre aber erreicht: Diese Wohnungen landen nicht beim «bösen» Wohnungsbaukonzern, sondern bei der Stadt.“

[https://www.nzz.ch/wirtschaft/berlin-ist-fuer-investoren-ein-albtraum-ld.1448768?fbclid=IwAR0G9Q9W5ts_9SpTEzxpAjsz7WeJagASYVqadRPxFDOKOg4hWsUSAvTzd4c]

Mal wieder ein treffender Artikel der NZZ der den Finger schmerzhaft in die ideologische Wunde legt.
Berlin wächst aktuell jährlich um 40.000 Einwohner die irgendwo wohnen wollen/müssen. Die Wohnbauaktivitäten der Stadt reichen hinten und vorne nicht aus um allein den Mehrbedarf an Wohnraum auch nur Ansatzweise zu decken. Jedem Investitionsvorhaben werden die größtmöglichen Knüppel zwischen die Beine geworfen und der Private Vermieter wird zum Volksfeind Nr.1 erklärt.

Der Plan sieht also wie folgt aus: Vor Jahren hat die Stadt tausende Wohnungen für ein wenig Geld verkauft. Jetzt fängt man an, mit Geld das man gar nicht hat, Wohnungen zu aktuell sehr teuren Marktpreisen anzukaufen, für dessen zukünftig mal notwendig werdenden Renovierungen man ebenfalls kein Geld hat. Wohnungen gibts allerdings nach wie vor viel zu wenig, der Mangel wird sich sogar noch massiv verschärfen. Das scheint aber keiner der Regierenden in Berlin zu stören solange man seine ideologischen Grabenkämpfe austragen kann, bei denen am Ende für niemanden etwas positives herauskommt.


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