Thema:
Halt! Stopp! flat
Autor: Pezking
Datum:05.01.19 21:20
Antwort auf:Re:Das ist mir zu viel Zustimmung von ChRoM

>>Es gibt Untersuchungen, die genau das belegen, was Pezking anmerkt
>
>Dieser US-Forscher wiederum hat das Selbstverständnis deutscher Journalisten erhoben und das belegt wiederum, was ich sage.


Bevor sich diese Fehleinschätzung noch weiter verfestigt: Nein! Das ist kein Forschungsergebnis und kein "Beleg" für irgendwas.

Rosen selbst schrieb in der FAZ:

"In einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur, das schon bald nach meiner Ankunft stattfand, wurde ich gefragt: Woher wollen Sie wissen, ob Ihre Beobachtungen zutreffen?
Ich weiß es nicht. Dies ist ein offener Brief an deutsche Journalisten, keine wissenschaftliche Studie."


[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/jay-rosen-schreibt-einen-brief-an-die-deutschen-journalisten-15765235.html]

Hier übrigens besagtes Deutschlandfunk-Interview, das doch vieles relativiert und vorsichtiger daherkommt als der offene Brief, was natürlich in der Natur der Sache liegt:
[https://www.deutschlandfunk.de/journalisten-und-populismus-sie-wissen-nicht-wie-sie-damit.2907.de.html?dram:article_id=426697]

Dort spricht Rosen auch das zugrunde liegende Hauptproblem an:

"Wir haben es mit einer politischen Bewegung zu tun, die die Rolle der Medien schwächen will, indem sie diese Medien als Lügenpresse oder als Systempresse diskreditiert. Damit wird ein komplettes System in Frage gestellt, auch das der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Und deshalb handelt es sich hier nicht um eine normale politische Partei. Also wird es viele Gespräche brauchen, um herauszufiltern, wie die Journalisten mit dieser Partei umgehen wollen."

Rosen will mit seinem offenen Brief aus der Ferne Ratschläge geben, wie man möglicherweise am besten mit politischen Pressefeinden umgehen soll. Weil er Zweifel daran hat, dass die deutsche Presse weiß, wie sie das am besten machen soll. Und da muss ich ihm leider auch zustimmen.


< antworten >