Thema:
Re:NZZ-Kommentar zu Relotius und Spiegel flat
Autor: Pezking
Datum:05.01.19 11:35
Antwort auf:Re:NZZ-Kommentar zu Relotius und Spiegel von ChRoM

>>Aber der große Bogen, der hier krampfhaft geschlagen wird, und auf den ich dank des direkten Bezugs zum Thema Flüchtlinge hier nicht weiter eingehen will, ist Quatsch. Komplett andere Baustelle, sollte man nicht vermengen.
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>Ja, kann man so sehen.
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>>Nur eines noch: Das "Lügenpresse"-Feindbild trugen die Rechten schon 2014 bei Pegida & Co. vor sich her. Die Ursache für diese Schmutzkampagne ist nicht die Berichterstattung im Sommer 2015, sondern der Hass auf alle tragenden Elemente eines liberalen, demokratischen Rechtsstaats.
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>Der Grund, warum die "Schmutzkampagne" von Pegida & Co. überhaupt erst auf fruchtbaren Boden fällt, ist die Tatsache, dass sich weite Teile der Presse mit ihrer Meinungsmache tatsächlich angreifbar gemacht haben.


Nein. Das ist nur die Interpretation der Pressefeinde. Der Boden ist nicht fruchtbarer als früher, die Kampagnenführer sind nur engagierter geworden.

>Es gab schon immer Medien, die offen Kampagnenjournalismus betrieben haben. Bei Bild weiß man das. Aber die Unsitte, der Bevölkerung erklären zu wollen, was sie zu denken hat, ist mittlerweile auch in ehemalige Qualitätsblätter eingezogen.

Woran machst Du das fest? Kommentare gab es schon immer, und die waren stets subjektiv und hatten grundsätzlich eine meinungsbildende Intention. Und die entsprachen auch früher schon nie potenziellen AfD-Positionen.

Ich sehe in der vermeintlichen "Meinungsmache" vor allem den Vorwurf, dass die Presse nicht neutral sei, nicht alles ausgewogen aus allen Meinungsrichtungen schildere und sich anmaßt Schlüsse zu ziehen.

Und das ist nicht neu. Und das ist auch kein anerkanntes Qualitätsmerkmal von gutem Journalismus, sondern nur der Wunschtraum derjenigen, die bislang in der Presse eher schlecht wegkommen.


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