Thema:
Wer immer mal wissen wollte wieso die M@niacs flat
Autor: laubkerl
Datum:03.01.19 12:17
Antwort auf:Was ich noch sagen wollte #238 von lmarvin

so viel Zeit haben um neben der Arbeit noch hier zu posten und ein zeitintensives Open World Game nach dem anderen durchzuzocken findet hier die Antwort:

[https://derstandard.at/2000092808241/David-Graeber-Ein-Drittel-unserer-Jobs-ist-sinnlos]

Herrlich:

>STANDARD: Sie haben ja hunderte Beispiele gesammelt.

>Graeber: Ja, die meisten Bullshit-Jobs, die mir unterkamen, waren im mittleren Management und generell Bürotätigkeiten. Wir glauben fälschlicherweise, dass unser Wohlstand darauf basiert, dass der Dienstleistungssektor seit den 1930ern so stark gewachsen ist. Viele denken, weil Roboter in den Fabriken stehen, machen wir einander komplizierte Caffè Latte oder Designer-Sushi. Aber tatsächlich ist der Anteil der Menschen, die echte Dienstleistungen erbringen, wie Haare schneiden oder Essen servieren, seit den 1930ern ziemlich gleich bei rund 20 Prozent geblieben.

>STANDARD: Der Dienstleistungssektor ist aber stark gewachsen.

>Graeber: Genau, weil sich der Anteil der Bürojobs verdreifacht hat, viele davon nutzlos. Das habe ich zuerst in einem Essay geschrieben. Darauf gab es so viel Widerhall, aber auch Geständnisse von Menschen, die ihren Beruf als Bullshit-Job sehen. Ich bekam Zuschriften wie: "Ich bin ein Unternehmensanwalt, ich trage nichts bei."

Ich finde bemerkenswert das im knallhart kostensensitiven Kapitalismus sowas überhaupt möglich ist. Wird da nicht dauernd mehrfach überprüft wer wieviel erwirtschaftet und wieviel gekostet hat? Oder arbeiten doch noch mehr Leute bei Großkonzernen wie Siemens, wo ich es für möglich halte das man unbemerkt solche Arbeitsexistenzen führen kann? Die Erklärung des Interviewten leuchtet allerdings ein.


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