Thema:
Re:Lol Schäubles Kameramann flat
Autor: DJS
Datum:02.01.19 14:19
Antwort auf:Re:Lol Schäubles Kameramann von Pezking

>Mein Verbesserungsvorschlag oben ist ja auch nur eine Präzisierung seines Arguments, und keine Maßgabe für journalistische Texte. DJS hat sicher nicht nur etwas gegen kriminelle Ausländer, sondern gegen Kriminelle an sich.

Ja, natürlich ist das so. Nur hätte der Satz "Wer etwas gegen Kriminelle hat […] ist noch lange nicht rechts." irgendwie wenig Sinn gemacht. :)

>Wenn bei einem Verbrechen im Rahmen der journalistischen Chronistenpflicht die Herkunft des Täters eine Rolle spielt, soll diese natürlich Erwähnung finden. Ist sie jedoch irrelevant, sollte man sie lieber weglassen, weil man so unangemessene Reaktionen schüren kann. Denn die Erwähnung der Herkunft suggeriert natürlich stets auch eine kausale Relevanz, die nun mal nicht immer gegeben ist. Deshalb ist die Erwähnung manchmal angebracht, und manchmal eben nicht.

Sehe ich anders. Nach Deiner Argumentation kann man dann im Prinzip noch viele weitere Infos weglassen. Geschlecht der Personen oder den Ort zum Beispiel. Sonst könnte man auf die Idee kommen, dass Stadt xy besonders gefährlich ist, was sich wiederum auf die Einwohnerzahlen auswirken könnte.

Klar, da sind wir schon etwas bei den Äpfel/Birnen, trotzdem denke ich, dass die Herkunft des Täters die Leser interessiert, warum soll man sie also nicht immer angeben?

Viel wichtiger ist imo, dass die Nachrichtenauswahl den Geschehnissen entspricht. Wenn in einem Zeitraum 10 Verbrechen stattfinden, 5 durch Ausländer verübt und 5 durch Deutsche, dann muss die Berichterstattung auch genau diesen Eindruck vermitteln. Und wenn es nur Deutsche sind, dann ist das eben so. Oder nur Ausländer. Wer sich was dabei denkt spielt dann erstmal imo keine Rolle.

Ich versteh Deine Argumentation, bin da aber einfach anderer Meinung. Wo wir bei Deinem Text wären: "Nochmal: Eine ausgeglichene Balance ist hier nicht wünschenswert. Journalismus muss feststellen dürfen, dass manche Leute mehr auf dem Holzweg sind als andere."

Wer ist jetzt auf dem Holzweg von uns beiden? Wer entscheidet das? Das sind zum Teil einfach persönliche Einstellungen/Meinungen, die man nicht wirklich belegen kann. Ein Journalist kann ruhig eine "lenkende" Reportage schreiben, aber da muss mir als Leser immer klar sein, was Fakten sind und was nicht. Und das verschwimmt imo immer mehr.


< antworten >