Thema:
Re:Zu welchem Zweck? flat
Autor: laubkerl
Datum:31.12.18 16:30
Antwort auf:Re:Zu welchem Zweck? von K!M

>>>Eigentlich, wenn wir ehrlich sind, will niemand arbeiten. Das ist reiner kultureller oder gesellschaftlicher Zwang. Wenn Maschinen meinen Job könnten,  wäre das super. Dann würde ich auf einen Roboter sparen und fertig. Arbeit ist nicht der Sinn des Lebens, das Hilft nur den oberen 1% sich die Taschen eben ohne Arbeit zu füllen. Gerade Erwerbsarbeit ist ein Zwang und kein Lebensstil. Wir wollen weniger davon, nicht mehr. DAS ist doch das Versprechen der letzten Jahrzehnte: Synergien, Optimierung, KI, Roboter etc. Damit man das gleiche oder mehr mit weniger Menschen schafft.
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>>Da traut sich niemand ran auch wenn die Einschläge der Erkenntnis, nämlich das es nicht mehr genug Erwerbsarbeit für jeden geben wird, immer näher kommen. Und statt an fortschrittlichen Gesellschaftsmodellen zu arbeiten wird die Entwicklung zurück in altertümliche und mittelalterliche Herren und Diener Standesgesellschaften laufen. Der Google Robotik Spezialist oder SAP Berater werden 24/7 keulen und brauchen dann 10 Hausmädchen um ihr Reihenhaus in San Francisco in Schuss zu halten, die Hausmädchen werden per Tesla Röhre jeden Morgen aus dem Vorort Ghetto in die Stadt gefahren und dürfen während der Fahrt auf ihrem Diensthandy WhatsApp und Candy Crush spielen. Problem gelöst.
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>Irgendwie liest sich das nicht als Dystopia sondern als Ist-Zustand.


Ich habe auch leider nur leicht übertrieben, denn das ist wie man liest der Ist-Zustand in San Francisco, nur mit der feinen Besonderheit das sich dort noch nichtmal mehr Google Programmierer ein Haus leisten können, sondern teilweise im Auto schlafen. Das bedeutet das wir im Prinzip schon in der Feudalgesellschaft angekommen sind: Wer kein Haus in der Stadt erbt der kann sich auch keines mehr erarbeiten und zwar egal mit welchem Job. Den meisten Leute ist die Tragweite dieses Illusionsverlustes noch gar nicht klar. Auf dem Gedanken das man sich Besitz und Wohlstand erarbeiten kann/muss/soll, darauf fusst unsere gesamte Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, wenn diese grundlegende Motivation wegfällt, dann bricht alles zusammen.


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