Thema:
Re:Alternativen bei Abschaffung? flat
Autor: Telemesse
Datum:30.12.18 10:56
Antwort auf:Re:Alternativen bei Abschaffung? von _bla_

>>>Davon werden Kindergärten renoviert, Baugebiete erschlossen, Glasfaser verlegt oder >Abwasserkanäle saniert.
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>>Für diese Sachen gibt es bereits erhobene Beiträge oder andere Einnahmequellen (die offensichtlich nicht ausreichen). Die Grundsteuer ist eine zusätzliche Steuer/Miete auf bereits versteuertem Besitz, trifft nur ein bestimmtes Klientel und der Verwendungszweck ist (vermute ich?) nicht definiert, außer dass man Löcher anderswo stopfen kann.
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>Das mit dem Verwendungszweck ist doch bei fast allen Steuern so, ansonsten handelt es sich um Gebühren. Das einzige was definiert ist, ist welcher Teil des Staates (Bund, Länder, Gemeinden, etc.) über die Verwendung entscheiden darf. Ganz viele Steuern müssen aus bereits versteuerten Besitz/Einkommen finanziert werden, z.B.: Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Tabak- und Alkoholsteuer, Glückspiel, Versicherungssteuer, etc.
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>Bei der derzeitigen Regelung trifft die Grundsteuer ja ohnehin nahezu jeden. Entweder weil er selbst Grund besitzt und nutzt oder weil er die Grundsteuer über die Mietnebenkosten bezahlt. Am stärksten trifft sie die Leute, die besonders viel und teuren Grund nutzen. Das macht angesichts des Grundsatzes der Besteuerung nach Leistungsfähigkeit durchaus Sinn.
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Guter Punkt.

>Die vorgeschlagene Neuregelung scheint mir allerdings wenig sinnvoll. Bei Neuvermietungen in Gebieten mit starker Nachfrage würde die reduzierten Nebenkosten  einfach dazu führen, das mehr Geld für die Kaltmiete übrigbleibt und die Vermieter die Kaltmieten erhöhen. Effektiv ändert sich dort also nichts. Wirklich etwas ändert würde sich nur für bestehende Mietverträge und Mietverträge in Lagen mit wenig Nachfrage, die dadurch effektiv etwas günstiger werden würden, weil dort die Umlegung auf die Kaltmiete nicht klappt. Bestehende Mietverträge sind aber derzeit nicht das Problem, sondern die hohen Preise bei neuen Mietverträgen in beliebten Lagen.
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>>Diese Steuer ist daher intransparent und ungerecht. Wenn in deiner Stadt 700,000€ fehlen müssen diese 150€ pro Kopf und Jahr bei 5000 Einwohnern natürlich irgendwo her kommen. Ob aber allein die bereits mehrfach geschröpften Grundbesitzer dafür komplett aufkommen müssen. möchte ich in Frage stellen. Die hier insgesamt benötigten 11€/Kopf/Monat lassen sich sicherlich im konkreten Fall auf Alle irgendwie verteilen, ohne dass es zu einem großen Aufschrei kommt.
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>Irgendwie anders verteilen? Ist das nicht ein bisschen billig? Du müsstet imho schon genauer spezifizieren, wer diese Steuerlast denn stattdessen tragen soll (oder welche Leistungen des Staates du streichen würdest) und warum das fairer wäre. Ansonsten stellt sich einfach jeder vor, das das Geld irgendwie aus dem nichts auftaucht und schon nicht ihn treffen wird.


Fair ist immer nur wenn andere bezahlen. Ist doch logisch.


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