Thema:
Re:Ungefragt aufs Maul: Karl M. flat
Autor: Pezking
Datum:21.12.18 11:48
Antwort auf:Re:Ungefragt aufs Maul: Karl M. von king_erni

>>Das Schöne bei der Sache ist: Mit nichts trifft man solche Faschos mehr als mit der erfolgreichen Etablierung eines demokratischen Rechtsstaats.
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>Da bin ich bei dir, schließlich macht man sie so zu Außenseiter der Gesellschaft und entzieht ihrem rassistischen, repressiven und anti-demokratischen Gedankentum und den damit einhergehenden Machtbestrebungen jedweden staatlichen Nährboden. Das ändert jedoch leider nichts an der Tatsache, dass damals nach dem Krieg viel zu oberflächlich entnazifiziert wurde und viele NS-Täter ungestraft oder mit relativ laschen Strafen davon gekommen sind. Karl M. hätte es heute eigentlich garnicht mehr geben sollen.


Klar, keine Frage. Es ist beschämend, wie viele Kriegsverbrecher jahrzehntelang nach dem Krieg ein unbescholtenes Leben in ausreichendem Wohlstand führen konnten.

Aber ich sehe auch, was für eine gewaltige Mammutaufgabe das damals war. Es ist schon krass, wie sehr das NS-Regime in popeligen 12 Jahren die ganze deutsche Gesellschaft durchdringen und die komplette Welt auf den Kopf stellen konnte. Dass man da in der Nachkriegszeit leider viele riesige und unappetitliche Kröten würde schlucken müssen, war wohl ein Stück weit auch einfach unausweichlich.

War und ist zum Kotzen, aber nach dem ganzen Nazi-Clusterfuck legt auch niemand von heute auf morgen einfach einen Schalter um. Zumal es ja auch keine vergleichbaren Präzedenzfälle in der Geschichte gibt. Also dass ein demokratischer Rechtsstaat über die Sünden des Vorgängerstaates richtet - und nicht skrupellose Eroberer oder Revoluzzer im Blutrausch.


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