Thema:
Re:Ich finde es Krass, dass man sich auf eine Wohnung flat
Autor: _bla_
Datum:13.12.18 14:18
Antwort auf:Re:Ich finde es Krass, dass man sich auf eine Wohnung von Telemesse


>Die regulierenden Eingriffe bringen aber defacto nichts, weil sie kein zusätzliches Angebot schaffen sondern dieses Verhindern.

Wenn es um die Mietpreisbremse geht gebe ich dir recht, das das nichts bringt. Ansonsten denke aber schon das sich etwas machen lässt. Du kannst bspw. Leerstand regulieren und so einer Blasenbildung im Luxussegment entgegen wirken, in dem Wohnungen teilweise nur noch als Geldanlage gefragt sind, aber gar keine entsprechende Nachfrage durch Mieter oder selbstnutzende Käufer existiert.
Eine erfolgreiche  Bekämpfung von  Blasen senkt Grundstückkosten und Baukosten auch für ganz andere Segmente. Es wäre auch wichtig Geldwäsche über Immobilien besser zu verhindern.

>D.h. es gibt eigentlich nur zwei wirklich zielführende Möglichkeiten die immer auf die Schaffung von mehr Wohnraum hinauslaufen:
>A. Der Staat investiert selbst massiv in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Hier muss aber auch jedem klar sein, das dies langfristig ein defizitäres Unterfangen ist, was den Steuerzahler dauerhaft Geld kosten wird.
>B. Der Staat subventioniert die Schaffung von Wohnraum indem er hierzu steuerliche Anreize schafft, die dann natürlich an eine Mietpreisbindung gekoppelt sein sollten/müssten.
>


Da bist du aber etwas phantasielos. Da gibt es schon noch weit mehr Möglichkeiten. Der Staat könnte bspw. flächendeckend in Großstädten mit den erlaubten Geschossflächenzahlen stark hoch gehen und so die benötigte Grundstücksfläche pro Nutzfläche stark senken. Ebenfalls könnte er schnelle Bahnverbindungen zwischen Innenstädten und Umland bauen um mehr Leute ins Umland zu bringen. Die Regulierung von Mieterhöhungen könnte bei Wohnungen reduziert werden, die oberhalb einer gewissen m²/Person Grenze liegen. Das würde dazu führen, das bspw. Ehepaare eher in eine kleinere Wohnung umziehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind, als das sie in einer großen Wohnung bleiben, weil eine kleinere Wohnung trotzdem teurer ist als der alte Mietvertrag. Was auch geht ist es Vermietern enge Vorgaben bezüglich der Bonität der Mieter zu machen. Wenn vorgeschrieben ist, das maximal 30% des Netto in  die Miete fließen darf, dann wird es eben sehr schwer für viele Wohnungen Mieter zu finden. Mietsteigerungen sind dann einerseits an die Lohnentwicklung angekoppelt und ein höherer Gewinn pro qm lässt sich auch über Wohnungsteilungen erzielen.


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