Thema:
Re:63% für Ziemiak & Partei-Neugründung denkbar flat
Autor: dixip
Datum:08.12.18 17:33
Antwort auf:Re:63% für Ziemiak & Partei-Neugründung denkbar von Rand al'Thor

>Was wäre eigentlich so schlecht daran wenn die CDU mehr nach links rücken würde?

Schlecht für die SPD, gut für die AFD...
Gut für die FDP..

Das klassische Wechselspiel von CDU und SPD war jetzt nix Schlechtes für Deutschland. Die haben sich beide ganz gut korrigiert und so einen ordentlichen Mittelweg gefunden, was die Ausgestaltung der sozialen Marktwirtschaft, Außenpolitik, Finanzen etc. angeht.

Wenn die CDU die SPD weiter verdrängen würde, würde das wegfallen.


> Hätten wir eine Vermögenssteuer sähe das anders aus.

Ich halte ja wenig davon, Vermögen zu besteuern, was ja irgendwie auch aus versteuertem Einkommen geschaffen wurde. Das sozial gerecht auszugestalten ist doch wieder ein Mammutakt, ein Bürokratiemonster sondergleichen. Wenn es nur das 1% der Reichen treffen soll, kommt nix bei rum, weil die ihr Vermögen natürlich anders bewegen können (in Firmen einbringen, Stiftungen, ins Ausland, auf Gesellschaften aufteilen...). Und sonst geht das mit der Vermögenssteuer runter in den Mittelstand, wo dann ein 2.Haus, das mit Mieteinnahmen die Rente aufbessern soll, gleich mit 1,5% des Wertes (= was???????? Grundstück + Kosten des Hausbaus oder 20x die Jahresmiete???) pro Jahr besteuert wird???
Und Bargeld bzw. Depots ab 100.000€ oder ab 10.000€ besteuern? Auch mit 1,5%? Bei 0,005% Zinsen???

Da gibt es andere Wege:
Die Einkommenssteuer weiter aufteilen, so dass ein dann höherer Spitzensteuersatz erst bei wirklich großen Einkommen anfällt. Heute würde eine Erhöhung viel zu viele treffen.

Und natürlich auf Kapitalerträge auch den individuellen Satz und nicht pauschal 25% - wobei ich für ein Stufenmodell bei der Einkommenssteuer bin, also Freibetrag bis 1000€ pP/Monat, und dann der 1001.€ bis 2500€ mit 15% Einkommenssteuer, dann erst der 2501.€ - 4000€ mit 25%, 4001-8000 mit 35%, ab 8001 mit 45% oder so ähnlich, Werte jetzt mal so spontan. Dafür fast alles an Vergünstigungen weg, inkl. Entfernungspauschale etc.

Bei der Grundsteuer könnte man auch unterscheiden, ob es selbst genutztes Eigentum ist, oder vermietet wird und da eine angepasste Steuer draufsetzen, evtl. auch gekoppelt an die Miethöhe, wenn man die Mieten noch bremsen möchte. Also quasi Steuersatz danach, ob die Miete auf dem Max-Satz für öff.gef.Wohnungsbau liegt oder drunter, unter Durchschnitt der Gegend oder drüber.

Transaktionssteuer für Geschäfte am Kapitalmarkt ist imo auch ein Muss.

Und ein dritter MWSt-Satz für Luxusartikel oder "unerwünschte" Dinge (Zigaretten, SUVs, ....) mit 25% oder mehr wäre auch eine Steuerungsmöglichkeit.

Aber Vermögenssteuer hört sich für mich immer nach Enteignung an.


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