Thema:
Re:Definition von Stolz flat
Autor: gameshirtz
Datum:30.11.18 14:27
Antwort auf:Re:Definition von Stolz von Telemesse

>>>Einige tun sich ein wenig schwer mit dem Wort Stolz. Warum eigentlich?
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>>>Schaut man dessen Definition an, passt das doch wie Arsch auf Eimer!?
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>>>"Der Stolz ist die Freude, die der Gewissheit entspringt, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben".
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>>>Stolz ist doch somit einfach ein Ausdruck von grosser Freude an der eigenen Leistung.
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>>Ich denke da kann man etwas tiefer gehen. Zum einen geht es um erbrachte Leistung. Was ist Leistung? Was ist mit Menschen die schwer krank sind? Können die was leisten? Kinder/Erwachsene in z.B. dritte Welt Ländern die täglich um ihr Überleben kämpfen? Ich denke in Deutschland ist der Begriff Leistung tendenziell an Arbeitsleistung gekoppelt. Das bringt für mich daher einen faden Beigeschmack. Auch was die anderen unter mir sagen passt soweit.
>>
>
>>Außerdem ist meiner Meinung nach jede erbrachte Leistung sehr stark mit Glück/Pech der eigenen Lebenssituation (Geburtsland, Erziehung der Eltern, sozialer Status, Trauma) gekoppelt. Dadurch können tendenziell besser gestellte Menschen stolzer auf sich sein. Oft wir in meinen Augen dabei übersehen, dass sehr viel vom Zufall abhängig ist.
>>
>>Daher kommen ich zum Schluss das Stolz wenn sie mit Leistung gekoppelt ist eher Problematisch ist und ich als Begriff Freude über etwas ohne Bedingungen dahinter als erstrebenswerter ansehe.
>>
>Naja, irgendeine Leistung muss man ja schon erbringen um darauf stolz sein zu können. Natürlich ist diese Leistung immer an der individuellen Leistungsfähigkeit zu bemessen. D.h. die erbrachte Leistung sollte schon irgendwo im oberen Bereich der persönlichen Leistungsfähigkeit angesiedelt sein um eben nicht normal/gewöhnlich zu sein und dem Anspruch an Stolz gerecht zu werden.
>>Hinzu kommen meine Gedanken zum freien Willen weiter unten.


In der Theorie lesen sich deine Ausführungen ganz richtig, aber wie sieht das denn in der Praxis aus? Menschen mit besseren Startbedingungen sind oftmals auch die die ihren Stolz nach Außen tragen bzw. auf die mit Ehrfurcht geblickt wird. Da spielt die Wahrnehmung der Menschen eine große Rolle.

Hier in Deutschland werden doch z.B. Obdachlose total geächtet aufgrund ihren geringen (Arbeits)-Leistungsbeitrag zu Gesellschaft. Wenn sich jetzt jemand davon hinstellen würde und sagt er wäre Stolz was er geleistet hat, wie würden die Menschen da wohl reagieren?

Klar es gibt Ausnahmen. Mir gehts nur darum sich selbst auch mal kritisch zu betrachten und zu reflektieren, wie viel "eigene Leistung" denn tatsächlich in etwas geflossen ist oder ob es größtenteils nur Zufall und Glück war. Ich erlebe öfter das diese Menschen sich viel auf sich einbilden.

Ich will hier auch gar nicht Schwarz malen. Es ist toll was manche Menschen erschaffen und sie sollen sich darüber freuen. Ich denke halt Stolz genau wie Schuld bringt mehr Negatives mit sich als man beim ersten Blick sieht.
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