Thema:
Re:Wer von uns hätte sich so lange halten können? flat
Autor: Sockenpapst
Datum:28.11.18 17:06
Antwort auf:Re:Wer von uns hätte sich so lange halten können? von token

>Also ich kann schlussendlich natürlich nicht seriös beurteilen wie viel mehr geht als man es sich eigentlich zu traut. Ich denke halt nur, da geht eine ganze Menge mehr wenn du begreifst, du stirbst wenn du los lässt, dann bist du tot, dann war es das. Schau dir den Typ an, der ist ja auch kein Ironman. Insofern gehe ich schon schwer davon aus dass dieses Durchhaltevermögen bei den meisten normalen Menschen drin ist wenn es wirklich um Leben und Tod geht, es geht ja jetzt auch nicht darum ein Auto anzuheben oder sowas, sondern darum sich fest zu halten und komme was wolle nicht diesen Griff zu lösen. Und ich glaube nicht dass man in Todesangst noch irgendein Brennen in den Armen überhaupt wahrnehmen kann, sondern dieser Schock all das einfach abschaltet und es hier nur noch rein darum geht, was physikalisch überhaupt möglich ist.

Ich will das Thema nicht überstrapazieren, deshalb nur soviel: Der Grund, warum ich hier so skeptisch bin, ist der - soweit ich das als Laie beurteilen kann - diffuse Forschungsstand. Man weiß weitgehend, warum der Mensch in Extremsituationen Schmerzen kurzfristig ignorieren kann (weshalb ich auch die Verletzung des Segelfliegers oder die Widerstandsfähigkeit deines Psychotiker nicht ungewöhnlich finde), und man glaubt zu wissen, warum die Leute sich an solche Momente mit damals scheinbar geschärfter Wahrnehmung zurückerinneren. Beides kann man auch durch Medikamente/Drogen gezielt hervorrufen. Aber einen echter, temporärer Kraftzuwachs, ja, da wird es schwammig und es gibt vor allem anekdotische Evidenz. Und keine Mittelchen - obwohl dieses Feld für viele hochinteressant wäre, medizisch, militärisch wie kommerziell. So etwas macht mich immer zum ungläubigen Thomas.


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