Thema:
What!? flat
Autor: Kilian
Datum:26.11.18 14:54
Antwort auf:Autounfall und Polizei? von Boabdil

Das erinnert mich an meinen ersten Unfall:

Ich bin mit dem Golf meiner Mutter zu einem Freund gefahren. Zwei Stunden später haben wir die Polizei auf der Straße bemerkt: Jemand war beim Wenden mit dem Heck seines Wagens in die Seite des Golfs gefahren. Die Polizei war wahrscheinlich dort, weil der Halter des Golfs (also ich bzw. meine Mutter) nicht anwesend war und daher nicht anders ermittelt werden konnte.

Ich war damals sehr froh, dass die Polizei dort war und sich um die Dokumentation des Unfalls gekümmert hat, weil der Unfallverursacher ein Russe war, der kaum deutsch sprach und ich auch keinerlei Erfahrung mit sowas hatte. Dummerweise traf das auch auf meine Eltern zu: Die Versicherung des Unfallverursachers schlug eine Begutachtung vor, was mein Vater einwilligte. Der Gutachter stellte ihm gegenüber mündlich fest, dass der Schaden eindeutig dem Wendemanöver zuzuordnen sei und sagte, wir könnten den Wagen schon mal reparieren lassen. Mein Vater ließ daraufhin den Schaden reparieren, nur leider stellte das schriftliche Gutachten kurze Zeit später angeblich zum Unfallzeitpunkt bereits vorhandene "erhebliche Vorschädigungen" fest und meine Eltern blieben auf über 2.000€ Reparaturkosten sitzen. Merke: Als Geschädigter hat man die freie Wahl des kostenlosen Erstgutachters, den man auf jeden Fall über die eigene Versicherung beauftragen sollte. Alle weiteren Gutachter kosten einen dann Geld (wenn man bspw. das erste Gutachten infrage stellt).

Zurück zu deiner Geschichte: Dass die Polizei reine Schadensfälle nicht mehr aufnehmen muss, ist mittlerweile so. Ich finde es allerdings unter den hier vorliegenden Umständen eine Sauerei, dass sie dies verweigert haben. Da hilft nur, sofort die eigene Versicherung zu kontaktieren und das weitere Vorgehen mit ihr abzustimmen. Alles andere kann einem sonst u.U. auf die Füße fallen...


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