Thema:
Re:Puh, das Totschlag-Argument Nr. 1. flat
Autor: thestraightedge
Datum:23.11.18 11:05
Antwort auf:Re:Puh, das Totschlag-Argument Nr. 1. von Sockenpapst

>Ich finde es seltsam, dass Du dankbar allein auf das - aus diesem Thread und nicht von mir stammende - Extrembeispiel aufspringst, die auf Deine Beispiele selbstverständlich passende Kernaussage jedoch ignorierst. Da bin ich fast schon versucht, eine ignorante Diskussionsführung zu unterstellen, finde so etwas jedoch anmaßend.

Sorry - ich hatte keine Ahnung wo das Beispiel herkam und fand es im Kontext einfach unpassend.

>"Ob man das nun reich nennen will, oder ob man lieber von Besserverdienern spricht – klar ist: Wer so viel verdient, gehört zu einer vergleichsweise schmalen Oberschicht." "Vor allem Besserverdiener wollen oft nicht glauben, dass sie genau das sind: besserverdienend. Oder sogar reich. Die Statistiken und die Gefühle klaffen so weit auseinander, dass die politische Debatte über Ungleichheit voller Widersprüche steckt."

Das ist alles richtig, geht aber dennoch ein bisschen am Thema vorbei. Meine Kritik ging ja v.a. in die Richtung, vielleicht noch einmal anders ausgedrückt: wer ein bisschen Karriere macht und solch ein Einkommen erwirtschaftet braucht meist noch 10-30 Jahre zum Reichtum, also bis dahin, wo Zinsen weg, Haus bezahlt, Kinder ausgebildet sind.

Wer ne Bude erbt oder von den Eltern nen Schnellstart finanziert bekommt ist vermutlich auch mit kleinerem Einkommen schon viel reicher und sagen wir mal: sicherer, weils viel wichtiger und relevanter und weniger abstrakt ist.

>Denn diese Wahrnehmung führt ja dann auch zu ganz konkreter Politik:
>"Bei einer ihrer repräsentativen Befragungen gaben 83 Prozent der Teilnehmer an, sie seien für mehr Umverteilung. Auch die meisten Besserverdiener waren dafür – allerdings in der Überzeugung, sie stünden in der Einkommenshierarchie nicht besonders weit oben. Klärte die Forscherin sie über den Irrtum auf und sagte ihnen, dass sie die Umverteilung mitfinanzieren müssten, änderten sie schlagartig ihre Meinung."


Vielleicht eine menschliche Reaktion.

>Man mag sich selbst hochgradig belastet fühlen (möglicherweise sogar zurecht!) und glauben, andere hätten es viel besser, ändert halt nichts an den Rahmenbedingungen, auf die auch politisch reagiert werden muss.

Da stimme ich zu.


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