Thema:
Re:Reich ist einfach eine individuelle Größe flat
Autor: Sockenpapst
Datum:22.11.18 09:24
Antwort auf:Reich ist einfach eine individuelle Größe von Telemesse

>Für die öffentliche Debatte wäre es imo jedoch sehr wünschenswert und hilfreich den Begriff mal klar zu definieren, damit auch alle über das selbe reden.

Der ganze Witz an der Begrifflichkeit - und da schließt sich der Kreis zum Artikel - ist, dass es keine allgemein gültige Definition geben kann. Das liegt in der Natur der Sache: Herkunft, Einkommen, Vermögen und Lebensstil jedes einzelnen prägen die individuelle Vorstellung materiellen Reichtums. Du schreibst es in der Überschrift ja selbst. Ich habe mal gelesen, dass Menschen (Einkommens-)Reichtum emotional regelmäßig ziemlich genau als das Doppelte ihres aktuellen Verdienstes betrachten. Und das gilt für den Umzugshelfer ebenso wie für den Lehrer oder Fluglotsen. Jeder Politiker der sich hinstellt und sagt: "Reich ist der mit 60/90/200k Einkommen!" hat verloren.

Die Begrifflichkeit als solche ist für ernsthafte Debatten ungeeignet. (Leider drängt sich mir in öffentlichen Diskussionen, auch hier, allzu häufig der Verdacht auf, dass durch echte oder gespielte Empörung eine solche Debatte erst verhindert werden soll, aber das ist ein anderes Thema.) Da helfen letztlich nur Fakten zur Einkommens- und Vermögensverteilung, auch wenn sie einem nicht gefallen mögen. Was man aus diesen Fakten dann macht, das ist die echte Frage.

>Denn wenn bei den Linken von der Besteuerung von Reichen geredet wird dürfte da eine wesentlich größere Zielgrupoe anvisiert werden als wenn die z.b. die FDP dies tut.

Naja, diese Frage, wenn sie sich denn wirklich stellen sollte, löst regelmäßig ein Blick in die Steuerkonzepte. Frag mal die Grünen, denen blutet immer noch die Poperze.


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