Thema:
Re:Reich sind immer die anderen. flat
Autor: K!M
Datum:22.11.18 09:03
Antwort auf:Re:Reich sind immer die anderen. von suicuique

>>>https://www.zeit.de/2016/40/selbstwahrnehmung-geld-besserverdiener-gefuehlte-ungleichheit/komplettansicht
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>>>Ein schöner Artikel, der zwar absolut nichts neues enthält, aber pointiert zusammenfasst, warum Debatten zu Umverteilung im weitesten Sinne so gern hochemotional geführt werden und nicht selten entgleisen - man denke nur an die 2013´er Steuerpläne der Grünen, oder Diskussionen über Erbschaftssteuer.
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>>>Wobei es natürlich auch fast immer so ist, dass das objektiv hohe Gehalt verplant ist: Die Hypothek will bedient, der XC90 vollgetankt und Merle-Sophies Reitkurs bezahlt werden, und schon ist das Konto leer und man gefühlt kurz vor H4. Dass viele von einem solchen Lebensstil nur träumen können, wird allzu gern ausgeblendet. Und Vermögen hat man schon gar nicht, da das 700k-Haus ja noch fast zur Hälfte der Bank gehört.
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>>Wenn es denn so wäre.
>>Der Begriff reich steht für etwas.
>>Und er steht nicht dafür dass man in einer Großstadt auf 65 Quadratmetern zur Miete wohnt.
>>Das konnte man in den 80ern auch unter Sozialhilfe.
>>Das Problem liegt bei einer Herabwirtschaftung und Ausdünnung der Mittelschicht und einem pedal-to-the-metal Lohndumping der Unterschicht während es in der Elite einen überproportionalen Anstieg gab.
>>Wenn Statistiker die Grenze zum Reichtum bei 3100 Euro ziehen, dann bedeutet das halt dass dieser Begriff seiner Bedeutung nicht mehr gerecht wird.
>>Dann müssen wir es mit reich so machen wie wir es mit Musikgenres gemacht und den Begriff reich in weitere Klassen aufspalten. Kann man machen, nur warum?
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>Wie man sieht, versteht offensichtlich jeder etwas anderes unter dem Begriff "reich".
>Aber inwiefern hast Du Probleme damit die oberen 10% im Einkommen als "reich" oder zumindest "wohlhabend" zu bezeichnen?


Weil man in den oberen 10% sein kann und sich keine Wohnung leisten kann im Viertel leisten kann, dann ist man weder reich noch wohlhabend. Man muss auch in den oberen 10% einen Kredit aufnehmen um einen Tesla mit Vollausstattung zu kaufen, das untere Ende der oberen 10% sind nicht reich oder wohlhabend.

>Bedeutet "reich" für Dich exklusiv sich alles leisten zu können?
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>Wäre ein anderer Begriff zielführender? Schliesslich geht es vor allem darum die entstehehende Kluft abzubauen.
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>Aber mal konstruktiver gefragt:
>Gibt es (seriöse) Untersuchungen wieviel potentielle Umverteilungsmittel erschlossen werden könnten wenn man die Massnahmen auf die oberen 10% / 1% / 0,1% beschränkt?
>Würde mich interessieren wie sich das verhält.
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>EDIT: Jetzt mal ganz aussen vor dass ich eine simple Fixierung auf die Höhe der Einkommen als nicht sachgerecht bezeichnen würde. Das müsste schon unter Einbeziehung anderer Aspekte einhergehen.
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>gruß


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