Thema:
Re:Interview mit Rod dazu im ME flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:17.11.18 12:04
Antwort auf:Re:Interview mit Rod dazu im ME von laubkerl

>Dazu gehörte ja auch der zeremonielle Akt des in-den-Plattenladen-gehens und sich vor-die-Anlage-setzens und 40-60 Minuten konzentriert einem Werk lauschen. Wir können das noch weil wir so sozialisiert wurden und es ist in dem Falle auch egal ob wir das über Streaming tun. Aber der Inhalt folgt irgendwie auch irgendwann der Form, das bedeutet das schnelles unfokussiertes gieriges Konsum-Gezappe wie es heute vom Streaming begünstigt wird, bereits zu nachlassender Qualität der Musik geführt hat und ebenfalls zu aufmerksamskeitsgestörten Jugendlichen.

Da hast Du recht. Als jemand, der wie ich tatsächlich überwiegend Alben hört, bekommt man das nicht unbedingt mit aber ich habe auf DLF Kultur ein paar Berichte zu dem Thema gehört und die 30-Sekunden-Grenze, ab der ein Song bei Spotify & Co. als abgespielt gilt, wirkt sich schon heute aus und führt dazu, dass sich die moderne Popmusik immer mehr ähnelt (wurde auch anhand von ein paar Beispielen demonstriert), da man direkt einen "in your face!"-Anfang braucht um zu verhindern, dass der Hörer nach ein paar Sekunden zum nächsten Song seiner Playlist skipt.

Intros wie früher bei Pink Floyd oder Dire Straits, wo der Gesang teilweise erst nach fünf Minuten einsetzt, wird man wohl in Zukunft nicht mehr oft bekommen. Das darf man auch durchaus bedauern, ich fürchte nur, wir werden es nicht ändern können.


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