Thema:
Ich würde WDVS vermeiden! flat
Autor: Kilian
Datum:15.11.18 13:27
Antwort auf:WDVS bei Neubau noch zeitgemäß? von Onrop

>Unser Architekt möchte unseren Neubau (RMH) mit einem WDVS dämmen. Ist sowas bei einem Neubau überhaupt noch zeitgemäß?

Was heißt "zeitgemäß"? Es wird vor allen Dingen aus Kostengründen immer noch überall gemacht, aber so richtig schön / nachhaltig / unproblematisch ist es eben nicht. Das ist zwar allgemein bekannt, aber viele Bauträger haben da eine ausgeprägte "Nach-mir-die-Sintflut"-Mentalität...

>Ich bin etwas irritiert ob der ganzen Horrorstorys die man über WDVS hört (Feuchte, Schimmel und Pilzbefall, Spechte usw.).

Kommt drauf an, wie man's macht. Man kann ein WDVS auch ohne Algen o.ä. herstellen, aber die ausführende Firma muss sich auskennen und andere Bauteile (Fenster + Anschlüsse etc.) dementsprechend darauf abgestimmt sein (das zu bedenken, einzufordern und zu kontrollieren ist vor allen Dingen Aufgabe des Architekten). Daran scheitert es oft und dann kann man sich jahrelang vor Gericht streiten, während man selber in einer hässlichen Schimmelbude wohnt...

>Der Architekt meinte er hätte es durchgerechnet und es sei die energetisch beste Lösung wenn man bei einer 36er Wand bleiben möchte.
>Gibt's dazu Meinungen der Bauexperten hier?


Wie Telemesse schon sagte: 36,5er Dämmziegel, dann sollte es kein Problem sein. :)

Gibt halt viele Firmen, die auf die höheren Anforderungen bei der Verarbeitung solcher Ziegel aus Mangel an Erfahrung keine Lust haben. Wenn da jetzt schon eine Firma beauftragt ist und die keine Lust hat oder die Ziegelwände ohne sich groß dahinterzuklemmen einfach hinrotzt, dann wird es blöd für euch. Ähnliches gilt für den Architekten: Sowas ist eigentlich alles andere als ein Hexenwerk, aber wenn er ein älterer Jahrgang ist und keine Erfahurng mit solchen eher neuen Baustoffen hat, will er Dämmziegel vielleicht nicht planen oder lehnt die Verantwortung dafür ab. Auch das geht IMO eigentlich nicht, aber solche Diskussionen können euch blühen.

Wie auch immer, ich würde es einfordern und gemeinsam versuchen es hinzukriegen, ohne das ihr irgendwelche Gewährleistungsansprüche abtreten müsst.

Wie sieht denn euer Vertrag aus? Ist das ein Fixpreis und evtl. die Materialien schon vereinbart? Außerdem: Ein 36,5er Ziegel + WDVS führt zu einer vollkommen anderen Wandstärke als ein 36,5er Dämmziegel + Putz. Das dürfte gerade bei der Planung eines RMH nicht unerheblich sein! ;) (Zur Not gibt's auch 49er Dämmziegel mit noch besseren U-Werten. Oder ihr bekommt sogar noch etwas mehr Fläche durch die geringere Wandstärke, höhö...)


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