Thema:
Re:WDVS bei Neubau noch zeitgemäß? flat
Autor: Telemesse
Datum:15.11.18 07:46
Antwort auf:WDVS bei Neubau noch zeitgemäß? von Onrop

>Unser Architekt möchte unseren Neubau (RMH) mit einem WDVS dämmen. Ist sowas bei einem Neubau überhaupt noch zeitgemäß?
>Ich bin etwas irritiert ob der ganzen Horrorstorys die man über WDVS hört (Feuchte, Schimmel und Pilzbefall, Spechte usw.).
>Der Architekt meinte er hätte es durchgerechnet und es sei die energetisch beste Lösung wenn man bei einer 36er Wand bleiben möchte.
>Gibt's dazu Meinungen der Bauexperten hier?
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Wir haben recht viele Gebäude mit WDVS erstellen lassen und über die Probleme damit könnte ich ganze Seiten voll schreiben. Das häufigste ist eigentlich die Kondensation von Tauwasser auf der Aussenfassade was relativ schnell zu unschönem Algen und Pilzbefall und dadurch eben zu unansehnlicher Optik führt. Vor einigen Jahren haben wir die Baufirma gewechselt und die verzichtet aus Erfahrung und Überzeugung komplett auf WDVS und baut ausschließlich mit T10 (o.ä.) Steinen. Das sind (vereinfacht ausgedrückt) von innen mit Dämmstoff gefüllte Porotonziegel. Wir haben damit durchweg gute Erfahrungen gemacht und würde kein WDVS mehr auf eine Fassade klatschen.

Btw: Insbesondere bei einem Reihenmittelhaus dürfte der Einfluss der gewählten Dämmethode bei den zwei Aussenwänden keine relevanten Unterschiede im Energieverbrauch ausmachen. D.h. selbst die energetisch Beste Methode wird dir gegenüber eine etwas schlechteren, bauphysikalisch aber sinnvolleren Dämmung nicht wirklich was sparen. Zumal in diese Überlegungen deines Architekten ja auch keine Folgekosten bedacht wurden. D.h. viele Fassaden mit VDWS sehen nach 10-15 Jahren aus wie Sau und müssen überarbeitet werden.


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