Thema:
Re:Das geht bei der Rente nicht flat
Autor: _bla_
Datum:10.11.18 20:25
Antwort auf:Das geht bei der Rente nicht von K!M

>Das geht nicht, weil das Rentensystem eben nicht einen Ausgleich schaffen soll, sondern das Equivalänzprinzip gilt. Wer viel einzahlt, bekommt auch viel Rente. Wer nichts einzahlt, bekommt auch nichts raus.

Das Problem ist doch das System tatsächlich längst nicht mehr so funktioniert und in Zukunft auch noch viel weniger funktionieren wird. Das System und die Beiträge waren darauf ausgerichtet, das die demographische Verteilung der Gesellschaft relativ konstant bleibt und Rentner im Schnitt nur noch wenige Jahre leben. Inzwischen hat sich die Rentenbezugsdauer nahezu verdoppelt. Aufrecht erhalten lässt sich das ganze nur noch weil es einen massiven Steuerzuschuss gibt und weil die heutigen Beitragszahler massiv zur Kasse gebeten werden, obwohl klar ist, das wenn sie später mal in Rente gehen werden, das System so nicht mehr funktionieren kann und sie mit dramatischen Einschränkungen rechnen werden müssen. Defacto sind heute erhebliche Teile der Rente eine Sozialleistung. Die ursprünglich eingezahlten Beiträge rechtfertigen eigentlich nur eine wesentlich kleinere Rente. Dagegen ist eigentlich nichts zu sagen, aber bei einer Sozialleistung aus Steuergeldern sollte es nach Bedürftigkeit gehen und sie sollte nicht so funktionieren, das die Leute denen es ohnehin nicht schlecht geht auch noch besonders viel Geschenke aus Steuermitteln bekommen.

> Wer Kinder groß zieht zahlt halt nicht ein, wieso soll da plötzlich aus dem Rententopf was kommen? Heute zahlen die Arbeitenden die Renten von heute und morgen die Arbeitenden die Renten von Morgen. Das Thema Kinder hat IMO in der Rechnung nix verloren. Denn die Rente hängt ja an der Arbeit nicht am Nachwuchs.

Die Rente hängt an der Arbeit, aber eben nicht an der Arbeit die heute geleistet wird, sondern die Arbeit die geleistet wird, wenn die Leute in Rente gehen. Daher hängen die zukünftigen Rente davon ab, wie viele Arbeiter es in Zukunft geben wird und wie produktiv diese arbeiten. Wie viel Wirtschaftsleistung heute erzeugt wird, ist efffektiv auch nur dafür entscheidend, wie viele Rente heute bezahlt werden kann, für die zukünftige Rente ist es aus volkswirtschaftlicher Sicht eigentlich völlig egal.

>Das Problem ist ja kein "Kindermangel", sondern, dass das System scheiße ist. Eigentlich müssen alle mehr zahlen oder es gibt weniger Sozialleistungen.

Das Problem ist das sich das System effektiv kaum anders machen lässt. Auch mit einem kapitalgedeckten System müssen die Waren und Dienstleistungen, die künftige Rentner konsumieren ja von den nachfolgenden Generationen produziert werden. Auch wenn du heute jede Menge Arbeiter mit hoher Produktivität hast, kannst du kaum heute von deren Wirtschaftsleistung etwas einfrieren und in 30 Jahren wieder rausholen. Du kannst noch versuchen, das Geld im Ausland mit günstigerer demografischer Struktur anzulegen und dann vielleicht in 30 Jahren zurück zu holen, aber wenn man sich anschaut welche Staaten da in Frage kommen würden, ist es fraglich, ob das klappen kann.


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