Thema:
Ich bin bei der CDU-Frage sehr zwiegespalten flat
Autor: deros
Datum:05.11.18 14:50
Antwort auf:Gibt es hier User, die sich Merz als Kanzler wünschen? von jokerone

Ich bin kein CDU-Wähler und siedle mich auf dem Spektrum weiter links ein. Merkel habe ich mit den Jahren immerhin zu respektieren gelernt und konnte mich mit ihrer CDU der Pragmatik statt Ideologien arrangieren.

Demnach wäre AKK für mich persönlich die beste Wahl. Die CDU bleibt auf absehbare Zeit bei der Kanzlerfrage wohl leider nahezu konkurrenzlos und eine AKK, die mehr oder weniger Merkels Kurs fortführt, wäre wohl eine Kanzlerin mit der ich leben könnte.

Dummerweise glaube ich allerdings nicht, dass AKK für die allgemeine politische Situation in Deutschland gut wäre. In ihr hätten AfD und Co direkt den nächsten Hassfeind gefunden. Mit ihr würde die SPD wahrscheinlich auch weiterhin daran leiden, dass sie unter der modernen CDU wenig Raum für die eigene Profilierung findet.

All das wäre unter Spahn und Merz wohl weniger ausgeprägt. Beide wollen harte Macker sein, beide sind eher rechts von der Mitte. Persönlichkeiten gegen die der rechte Rand schlechter mobilisieren kann. Viele AfDler, die die AfD eigentlich skeptisch sehen, aber die CDU nicht mehr als konservativ empfinden, könnten damit wieder eine Heimat in einer demokratie-freundlichen Partei finden. Merz ist hier wohl am erfolgsversprechendsten, weil er "die gute alte Zeit" repräsentiert, die sich viele AfD-Wähler zurückwünschen.

Wenn die CDU einen Schritt nach rechts macht, könnte die SPD wieder ihren komischen Platz knapp links von der Mitte besetzen und damit ein Stück weit aus dem Sumpf der Identitätslosigkeit hervorkriechen (gut, dafür müssten sie es zunächst schaffen, ausnahmsweise mal nicht über die eigenen Füße zu stolpern -- eher unwahrscheinlich). Vielleicht wäre so irgendwann auch mal wieder eine Rot/Grüne oder gar Grün/Rote Regierung denkbar.

So gesehen... perspektivisch vielleicht nicht das schlechteste. Gleichzeitig bekomme ich ganz persönlich bei dem Gedanken Merz oder Spahn als Kanzler zu sehen, so ziemlich das Kotzen.


< antworten >