Thema:
So einfach ist es nicht flat
Autor: thestraightedge
Datum:03.11.18 10:35
Antwort auf:Re:Hui: vegane Doc Martens von Florian M.

>>>Woher stammt das Leder für Schuhe eigentlich? Ist die Tierhaut Nebenprodukt der Fleischproduktion, oder werden sogar Kühe für Leder geschlachtet?
>>
>>Ernsthaft jetzt?
>
>Ja. Angesichts dessen, wie pervers die Tierverarbeitungsindustrie manchmal arbeitet, würde es mich gar nicht wundern, wenn es bestimmte "auf Leder getrimmte/gezüchtete" Kühe gibt (von denen dann natürlich das Fleisch auch irgendwie genutzt würde, und wenn es nur für Tierfutter ist).
>
>Glaube ich aber andererseits nicht, da ich davon (anders als bei Pelzen) noch nie gehört habe. Dann ist es aber ja wiederum weniger problematisch, Lederprodukte zu kaufen, weil der Erwerb von Lederprodukten dementsprechend nicht zum Schlachten weiterer Tiere führen würde.


Der wirtschaftliche Erfolg der Tierverwertungsindustrie ist leider eng mit diesen Produkten verwoben, wozu u.a. auch Gelatine zählt. Das sind keine Abfallprodukte, sondern sogenannte Co-Produkte, d.h. dass sie direkt Teil der Wirtschaftlichkeitsrechnung einer Tierverwertung sind und sogar nennenswerten Anteil haben. Der Anteil an Fleisch als Konsumprodukt für den Menschen beläuft sich bei einer Kuh nur auf ca. 50%. Man könnte also auch sagen: der ganze Rest ist genauso lohnend und damit genauso "Schlachtgrund". Umgedreht bedeutet das auch: Fleisch kann auch deshalb so billig sein, weil die Schlachtbetriebe am Verkauf von Haut, Knochen usw. nennenswert partizipieren.

Es gibt ja auch Tiere, deren Fleisch weniger im Mittelpunkt steht, z.B. das von Milchkühen. Da trägt dann Leder einen umso größeren Anteil in der Verwertung.

Damit sollte klar sein, warum man als Veggie versucht, da einen großen Bogen drum zu machen.


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