| Re:Wer ist denn eigentlich noch kinderlos bzw wird es |  |
>aller Wahrscheinlichkeit nach auch bleiben?
Hier, meine Frau und ich. Folge ihrer Krebserkrankung.
Wir kommen damit relativ gut klar. Wir kennen einige andere Paare, bei denen es mit dem Kinderkriegen auch nicht klappen will, und die sind diesbezüglich erheblich verzweifelter als wir.
Wir mussten uns schon seit ihrer Erkrankung vor 11 Jahren an den Gedanken gewöhnen, dass das durch die Behandlung irgendwann mal schwierig bis unmöglich werden würde. Zu dem Zeitpunkt (sie damals 27, ich 29) hatten wir noch keine baldigen Kinderpläne auf dem Radar, und natürlich hatte schlagartig und nachhaltig ihre Genesung oberste Priorität - eine mögliche Kinderlosigkeit war dafür zweifellos kein zu hoher Preis.
Vor etwas anderthalb Jahren haben wir es dann aufgegeben, seitdem nimmt meine Frau auch wieder Medikamente. Sie findet das etwas blöder als ich, aber ihr komplettes Lebensglück hängt jetzt auch nicht gerade davon ab. Dazu hat sie wenigstens noch zwei leibliche Neffen.
Wichtig ist uns, dass wir uns im Gegenzug zu diesem Schicksalsbullshit ein paar "Perks" gönnen und diese ausleben. Wir wollen nicht so viel arbeiten, als müssten wir Kinder ernähren. Sie wird wohl in absehbarer Zeit ihre Arbeitszeit auf 80% reduzieren. Wir unternehmen viel, besuchen viele Konzerte auch außerhalb der näheren Umgebung und haben einen ultrageilen Hund.
Akut vermisse ich es nicht, Kinder zu haben. Ich kann mir nur ganz gut vorstellen, dass ich das in 30, 40 Jahren mal erheblich blöder als heute finden werde. Aber was willste machen.