Thema:
Re:Das Märchen, dass jeder einzelne was ändern kann flat
Autor: thestraightedge
Datum:31.10.18 20:29
Antwort auf:Das Märchen, dass jeder einzelne was ändern kann von ChRoM

>Dass jeder einzelne was ändern muss/kann, ist ein schönes Narrativ, dass den wahren Verursachern erst ermöglicht, ungestört weiter ihre umweltschädlichen Praktiken zu betreiben. VW & Co lachen sich doch eins. Sorgt ihr euch mal um die Umwelt, liebe einzelne, es liegt an euch, nicht an uns!
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>100 Firmen sind für 70 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Die verdienen gut dran. Die reden Dir ein, dass Du was tun musst, damit sie nichts tun müssen.


Die reden mir gar nichts ein. Ich übernehme eigeninitiativ Verantwortung.

>Schockiert von den Bildern von Plastikmüllbergen im Meer? Ich auch. Aber keine Plastiktüten mehr im Supermarkt zu verwenden, ändert einen Scheiß. Das ist nicht unser Plastik, das da schwimmt.

Ah ja: das war tatsächlich ein weiteres Beispiel aus der Praxis, welches ich erwähnen wollte, aber dann vergaß.

Natürlich schwimmen da nicht unsere Tüten. Unser Tüten sind das Mikroplastik, welches im menschlichen Stuhl gefunden wird.

>Es geht nicht über individuelle Maßnahmen. Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die wirklich nachaltige und wirksame Änderungen bringen. Und dann muss man irgendwie schaffen, das weltweit auszudehnen. Klar, irgendwo muss man anfangen. Vorbildwirkung und so. Alles schön. Aber ich sehe da schon die Gefahr, dass es bei den individuellen Maßnahmen aufhört, weil man tut ja eh schon was! Und dann wird halt auf andere geschimpft, die nix tun. Und die wahren Schuldigen werden aus der Verantwortung entlassen.

Verstehe ich das richtig: damit DIE nicht denken, es sei schon alles gut, sollten WIR besser im Moment keine Ambitionen entwickeln etwas besser zu machen?

Sind Dir die zahlreichen Beispiele, in denen Unternehmen sich durch vor allem erstmal gesellschaftlichen Wandel, mehr Verantwortung, veränderte Wahrnehmung usw. verändert haben und: verändern mussten entgangen?

Selbst aktuell ist das doch zu erkennen: v.a. auch die Verbraucher haben keinen Bock mehr auf den Plastikirrsinn im Supermarkt, und deshalb wirds nun relativ zügig immer weniger.

Nur für die Akten: natürlich muss es politisch, behördlich, regulativ ebenfalls deutliche Schritte geben. Das nimmt die Gesellschaft oder dann eher: die Bürgerschaft aber nicht aus der Pflicht.


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