| Re:Jupp nt |  |
>Eine Google-Mitarbeiterin hat mir dann ein Night-Sight-Probefoto mit ihrem persönlichen Pixel 3 demonstriert. War schon cool, aber es ließ sich jetzt nicht entnehmen, wie sich das von bearbeiteten Fotos unterscheidet, die man bspw. mit Snapseed aufhübscht.
Ne ne, das ist schon ein riesengroßer Unterschied. Die Methode, die Google hier anwendet, ist grundsätzlich nicht komplett neu und wird in der Kamerawelt AFAIR durchaus schon vereinzelt angewendet, die Art und Weise wie Google das hier macht, ist aber neu und ziemlich genial umgesetzt:
Im Prinzip werden sehr viele bewusst unterbelichtete Fotos im "burst mode" geschossen und dann mittels entsprechendem Algorithmus (ich vermeide bewusst "künstliche Intelligenz" ;) "gestacked". Die Grundlagen dazu. kann man in diesem Paper hier nachlesen (bezieht sich auf HDR+, das aber de facto die Basis für Night Sight darstellt):
[http://static.googleusercontent.com/media/www.hdrplusdata.org/en//hdrplus.pdf]
Zwei fette Daumen nach oben für Google, da haben sie wirklich was feines hinbekommen. Einzig die aktuelle Umsetzung halte ich für noch lange nicht ideal (ist ja auch noch in den Kinderschuhen). Diese stark unnatürlich belichteten Fotos sehen nämlich meist keineswegs so aus wie die Situation bzw. das Motiv in Wirklichkeit war. Für den "wow-Effekt", der ja auch gerade durchs Internet zieht, ist das schon gut, weil es halt richtig knallt und kräftige, helle Farben zeigt.
Langfristig "besser" wäre es wohl, die Nachbearbeitung dahingehend zu justieren, dass mit den durch diese Methode massiv mehr gesammelten Bildinformationen (im Vergleich zu einem herkömmlich geschossenen Fotos) ein natürlicheres Bild mit dezenterem Night Sight-Effekt dargestellt wird. Das bekommt man jetzt schon relativ einfach mit Night Sight-Fotos und Nachbearbeitung in Photoshop, Snapseed + Co hin - gut fände eich aber, wenn Google da selber nochmal an den Schrauben dreht und diesen etwas gar extremen Effekt etwas zurückregelt.
Tolle Sache aber allemal!